(Michael Weyland) Der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen ist umso größer, je weniger die Unternehmen in öffentlichen Stellenanzeigen eine Gehaltsvorstellung nennen. Diesen Zusammenhang legt eine aktuelle Untersuchung der Jobsuchmaschine Adzuna nahe, der mehr als 4,6 Millionen Stellenangebote aus elf Ländern zugrunde liegen.
Für die Untersuchung wurde ermittelt, wie viele der auf Adzuna gelisteten Stellenanzeigen in Deutschland und den Nachbarländern Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden konkrete Gehaltsangaben beinhalten. Die Ergebnisse wurden dem länderspezifischen Verdienstgefälle der Gender Pay Gap Analyse von Eurostat (2013) gegenübergestellt. Demnach sind nur 3 Prozent aller Stellenausschreibungen in Deutschland mit einer konkreten Gehaltsangabe versehen. Entsprechend hoch ist der "Gender Gap": Männer verdienen hierzulande durchschnittlich 22 Prozent mehr als Frauen. In den Niederlanden weisen mehr als doppelt so viele Jobangebote (7 Prozent) einen Hinweis auf das jeweilige Gehalt aus. Entsprechend geringer ist die Benachteiligung der weiblichen Arbeitnehmer: In unserem Nachbarland verdienen Männer "nur" 16 Prozent mehr. Noch besser sieht es laut Adzuna-Report für berufstätige Frauen in Frankreich aus: 18 Prozent der Stellenanzeigen weisen eine Gehaltsangabe aus, die männliche "Überzahlung" beträgt 15 Prozent.
Mehr Transparenz will die Adzuna-Betreiberfirma Adhunter mit dem kostenfreien Online-Dienst ValueMyCV ("Bewerte meinen Lebenslauf") bringen.
Wirtschafts-News vom 16. Februar 2016
Michael Weyland informiert
Veröffentlicht am: 16.02.2016
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Newsletter: Newsletter bestellen und abbestellen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang