(Michael Weyland) Seit November vergangenen Jahres ist das erste gemeinsame Online-Bezahlsystem der großen deutschen Banken Paydirekt am Netz; jüngst folgten mit einiger Verzögerung auch die Sparkassen.
Vom Ziel, dem US-Marktführer PayPal Konkurrenz zu machen, ist der deutsche Dienst nach Ansicht von Cashcloud jedoch meilenweit entfernt: Kunden und Händler interessieren sich bisher kaum für das Angebot - besonders weil sie keinen Mehrwert erkennen. "Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man nur noch darüber lachen", sagt Cashcloud-CEO Prof. Moritz Hunzinger. "Zunächst einmal kommt Paydirekt zehn Jahre zu spät und tritt nun auf Deutschland beschränkt gegen ein System an, das in 200 Ländern der Erde 230 Millionen Kunden besitzt. Dabei geht Paydirekt keinen einzigen Schritt über die Funktionalität von PayPal hinaus, das heißt, Innovation gleich null." Bereits im vergangenen Jahr äußerte sich Cashcloud kritisch zu Paydirekt und verwies auf den fehlenden mobilen Ansatz. Zahlungen im Internet seien zwar möglich, jedoch keine stationären Zahlungen direkt an der Ladenkasse. Auch Zahlungen zwischen Handys können mit Paydirekt nicht abgewickelt werden. "Alle diese Funktionen bietet Cashcloud bereits seit Jahren. Paydirekt ist eine Blamage für die deutschen Banken und zeigt, dass sie die Vorherrschaft bei den Bezahlsystemen verlieren werden", so Hunzinger. Problematisch ist auch, dass die Implementierung des Dienstes selbst bei vielen teilnehmenden Banken noch nicht abgeschlossen ist und ein der Großteil der Online-Händler kein Interesse zeigt.
Wirtschafts-News vom 7. Juni 2016
Michael Weyland informiert
Veröffentlicht am: 07.06.2016
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Newsletter: Newsletter bestellen und abbestellen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang