(Michael Weyland) Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, dem 27 Länder angehören, hat soeben die endgültigen Neuregelungen nach "Basel IV" für die Ermittlung risikogewichteter Ak-tiva (RWA) veröffentlicht. Laut einer Analyse von Strategy&, (Strategyand,) der Strategieberatung von PwC, beläuft sich der RWA-Anstieg für 132 untersuchte euro-päische Banken unter Anwendung der Reformpläne auf 13 bis 22 Prozent für die bedeutendsten regulatorischen Risikotypen wie Kredit-, Markt- und operationelles Risi-ko, Kontrahenten-Kreditrisiko sowie Credit-Value-Adjustment-Risiko.
Die Neuregelung wurde bereits mehrfach verschoben. Der kritischste Diskussionspunkt war die Höhe eines möglichen Capital-Floors, basierend auf dem überarbeiteten Standardansatz für Kreditrisiken. Der geplante Capital-Floor von 72,5% begrenzt die Sensitivität der Kapitalanforderung auf das Risiko einer Bank.
Vor allem Banken mit einem qualitativ hochwertigen Kreditbuch fürchten den Capital-Floor, da die sich erhöhenden Risikogewichte gleichzeitig einen höheren Kapitalbedarf mit sich bringen. Das spiegelt sich auch in einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle wider - Banken in den skandinavischen Ländern, den Niederlanden und Deutschland müssen von einem deutlich höheren Anstieg der Risikoaktiva ausgehen als Banken in Südeuropa. Insgesamt ist basierend auf der Analyse von Strategy& davon auszugehen, dass die regulatorischen Mindestkapitalanforderungen um über 400 Mrd. Euro steigen würden.
Wirtschafts-News vom 13. Dezember 2017
Michael Weyland informiert...
Veröffentlicht am: 13.12.2017
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