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Morgengruß von Helmut Harff: Auch noch die andere Wange?

… oder: Nichts ist so hässlich als die Rache

Sich rächen zu wollen, gehört zu Dingen, die wohl nur eine Art im Tierreich kennt – der Homo Sapiens, also wir Menschen. Rache, das ist etwas, was sich durch die Menschheitsgeschichte zieht, wie der berühmte rote Faden.

Rache scheint also ein Urbedürfnis zu sein. Es ist aber ein Bedürfnis, das so unsinnig wie nur irgendwas ist. Rache befriedigt nie, bring nur Leid und neue Rachegelüste hervor. Rache, das ist Krieg im Kleinen und im Großen. Wer Rache fordert, wer Rache übt, zeigt, dass er kein großer Geist, sondern in Wirklichkeit ein schwacher Mensch ist.

Es gibt viele, die eben nichts von der Rache halten: So heißt es in der Bibel bei Matthäus 5/39: "Ich aber sage: Wehrt euch nicht, wenn euch jemand Böses tut! Wer euch auf die rechte Wange schlägt, dem haltet auch die andere hin". Nun meint Jesus sicherlich nicht, dass man sich alles gefallen lassen soll, doch Rache ist eben nicht die Sache eines wirklichen Jüngers Christi.

Mozart lässt in seiner Oper „Die Entführung aus dem Serail“ den Bassa Selim sagen:
„Es muß also wohl deinem Geschlechte ganz eigen sein, Ungerechtigkeiten zu begehen, weil du das für so ausgemacht annimmst? Du betrügst dich. Ich habe deinen Vater viel zu sehr verabscheut, als daß ich je in seine Fußtapfen treten könnte. Nimm deine Freiheit, nimm Konstanzen, segle in dein Vaterland, sage deinem Vater, daß du in meiner Gewalt warst, daß ich dich freigelassen, um ihm sagen zu können, es wäre ein weit größer Vergnügen eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten, als Laster mit Lastern tilgen“.
Das Libretto stammt übrigens aus der Feder von Gottlieb Stephanie d. J. nach einem Text von Christoph Friedrich Bretzner.

In der „Zauberflöte“ verkündet Sarastro in seiner berühmten Mozart-Arie: 
„In diesen heil'gen Hallen
Kennt man die Rache nicht,
Und ist ein Mensch gefallen,
Fuehrt Liebe ihn zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand
Vergnuegt und froh in's bess're Land.“

Diese Worte schrieb der Librettist Emanuel Schikaneder.

Beide Zitate zeigen, dass man sich immer wieder um das Thema Rache Gedanken gemacht hat. Man wusste, dass Gewalt immer wieder Gewalt erzeugt. Das ist sicherlich auch der Grund, warum vor 30 Jahren die Menschen in der DDR unter dem Slogan „Keine Gewalt“ auf die Straße gegangen sind. Augenscheinlich waren auch die Herrschenden von der Idee angetan, denn wie bekannt, verlief das Ende des SED-Staates friedlich.

Ob die damals demonstrierenden häufiger an Mahatma Gandhi dachten? Ich kann mich nicht erinnern, obwohl mir der friedfertige Inder selbstverständlich bekannt war. Er war es schließlich, der als Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung die Gewaltlosigkeit und den gewaltfreien Widerstand bzw. den zivilen Ungehorsam zum Prinzip in der politischen Auseinandersetzung erhob.

Da war es irgendwie folgerichtig, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 15. Juni 2007 beschloss, den 2. Oktober zum "Internationale Tag der Gewaltlosigkeit" (englisch: international day of non-violence) zu erklären. Am 2. Oktober 1869 wurde Mahatma Gandhi geboren.

Wir sollten uns gerade als Deutsche daran erinnern, dass es so ganz ohne Rachegedanken, so ganz ohne Gewalt möglich ist, Dinge – manchmal sogar die Weltgeschichte - zu ändern. Wir sollten uns  aber auch im täglichen Leben daran erinnern, dass es besser ist, auch die andere Wange hinzuhalten, dass es ein weit größeres Vergnügen ist, eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten, als Laster mit Lastern zu tilgen.

Ohne irgendwelche Rachgedanken schmeckt auch das Frühstück besser – vor allem an der Seite der Besten Frau der Welt.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 02.10.2019

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