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Morgengruß von Helmut Harff: Life is Life

… sang einst Opus

Ja, da hatte die österreichische Band Opus recht, als sie 1985 sang „Life is Life“. Mir fiel der Titel wieder bei einem ganz anderen Konzert im Berliner Konzerthaus ein. Wie dort üblich, ging es um klassische Musik. Das „Franz-Trio“ spielte im voll besetzten Beethoven-Saal – und das um die Mittagszeit.

Wir hatten uns in die erste Reihe gesetzt um so der Geigerin, der Cellistin und dem Bratscher möglichst nahe zu sein. Und das war eine gute Entscheidung. Ich konnte nicht nur gut sehen, wie jeder mit seinem Instrument umging, ich beobachtet auch mit wachsender Begeisterung, wie alle drei allein mit ihren Augen und hin und wieder mit einem Lächeln kommunizieren. So etwas kann man nur sehen, wenn man nah dran ist. Es stimmt - Life is Life.

Doch nur wenige Menschen erleben eben Klassik life - und das sind vor allem ältere Menschen. Auch bei dem Konzert – die Karte kostete lediglich 12 Euro – lag der Altersdurchschnitt der Besucher ganz sicher über 50 Jahre. Das ist leider sehr häufig so. Ich vermute, dass junge Menschen immer weniger Zugang zur klassischen Musik haben. Geht man zu Konzerten von Schlagersängern – von Udo Lindenberg im "Sonderzug nach Pankow" als Schlagerfuzzis bezeichnet – sieht das ganz anders aus.

Für mich trägt das Fernsehen daran ein gerütteltes Maß an Verantwortung. Während es viele Radiosender gibt, die ausschließlich oder teilweise klassische Musik senden, kommt die weder im privaten noch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor. Sorry, doch es gibt ja die Übertragungen von Silvester- und Neujahrskonzerte. Mit einigem guten Willen kann man auch noch die Konzerte von Andre Rieu dazu rechnen. Nicht nur klassische Musik, auch Jazz kommt im Fernsehen höchstens als Filmmusik oder Werbejingle vor.

Ich finde, hier muss sich schnell etwas ändern, hier braucht es Ideen und den Mut der Fernsehmacher, mehr an Musik als nur den Schlager im Fernsehen anzubieten. Es muss ja nicht gleich die große Samstagabend-Show sein – kann es aber. Ich denke eher an die Vorabend-Programme. Jeder Woche eine Arzt- oder Krimiserienfolge weniger macht keinen sauer. Wenn man dafür Musik, klassische Musik bringt, wäre das ein erster Schritt. Wenn den Machern die Ideen dafür fehlen – mich einfach kontaktieren.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man einmal im Monat den Tatort ausfallen lässt und auch dort Musik abseits des Schlagers präsentiert. Das ist ganz sicher billiger als die rund 1,4 Millionen, die so eine Folge der Krimiserie kostet. Da kann man vor allem als gebührenfinanziertes öffentlich-rechtliches Fernsehen auch auf etwas an Quote verzichten. Wobei ja noch gar nicht erwiesen ist, dass die Quote wirklich niedriger ist, als bei einem schlechten Tatort. Bei all dem sollte man vor allem die nicht vergessen, die zukünftig die Konzertsäle stürmen sollen. Ich meine die Kinder. Klassik für Kinder im KiKa ist sicherlich besser, als die hundertste Wiederholung eine Zeichentrickserie.

Ja, Life is Life und kein Fernsehbeitrag kann das Lifeerlebnis im Konzertsaal ersetzen. Doch was einem Florian Silbereisen beim Schlager gelingt, sollte doch zumindest auch ansatzweise bei der Klassik möglich sein. Das würde einem Land, das sich seiner großen Komponisten, seiner Opern- und Konzerthäuser, seiner Künstler rühmt, sich in derem Licht sonnt, sehr gut zu Gesicht stehen.

Klassik im Fernsehen, das würde eine wirkliche Kulturleistung sein, von der alle profitieren würden – die Veranstalter, die Konzert- und Opernhäuser, die Kirchen und vor allem die Musiker.

Heute hoffe ich mal wirklich, das jemand meine Idee aufgreift oder die jemand einem Verantwortlichen weiter leitet.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück – vielleicht bei  dem Herbst-Konzert aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 12.11.2019

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