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Mirko Reeh im Gespräch

Ein Koch und Unternehmer zu Zeiten der Krise

Normalerweise gilt der Fernsehkoch als Frohnatur, der seine beiden Leidenschaften zum Beruf gemacht hat: Kochen und Unterhaltung. Schon seit über 20 Jahren kann er beides regelmäßig bei Kursen in seiner Frankfurter Kochschule, auf Events und im TV verbinden.

Hochs und Tiefs kennt der gebürtige Bad Hersfelder, doch so etwas wie die aktuelle Situation hat auch Mirko Reeh noch nicht erlebt. Im Interview erklärt er seine aktuelle Lage und was sich zur Wiedereröffnung der Kochschule am 20. Mai alles ändert.

Ihre Kochschule war viele Wochen geschlossen, wie ist Ihre aktuelle Situation?
Mirko Reeh:
Wie für all meine Kollegen in der Gastro-Branche hatte die Schließung natürlich auch für mich und meine Mitarbeiter verheerende Folgen. Von jetzt auf gleich fallen sämtliche Einnahmen weg, wohingegen die laufenden Kosten weiterhin bleiben. Deshalb hätte ich mir mehr staatliche Unterstützung für mich und meine Kollegen in der Gastronomie gewünscht. Zwar können Kredite aufgenommen werden, doch dann muss ich als Gastronom auch gewährleisten, dass ich sie bald wieder zurückzahlen kann. Gerade bei einer so ungewissen Zukunft, der die Gastro-Branche aktuell entgegensieht, ist das mit einem hohen Risiko verbunden, das ich aktuell nicht eingehen möchte.

Obwohl wir jetzt wieder öffnen, können wir die verpassten Kochkurse nicht einfach zusätzlich anbieten und den Verlust so schnell wieder aufholen. Wir benötigen dafür viel Zeit und können uns nur langsam und stetig erholen. Hinzu kommt, dass wir aus Sicherheitsgründen Trennwände aufstellen und die Teilnehmerzahl deutlich reduzieren mussten, das bedeutet, dass bei der Wiedereröffnung am 20. Mai nicht mehr als 14 Personen gleichzeitig reindürfen, zuvor waren es bis zu 60 Teilnehmer. Es wird eine große Veränderung sein, aber wir versuchen unser Bestes, so dass wir zwar strauchelnd, aber nicht bezwungen aus dieser Krise hervorgehen.


Kam für Sie eine Art Lieferservice oder Take-Away-Lösung je in Frage?
Mirko Reeh:
Wir haben darüber nachgedacht und sind gemeinsam die Zahlen durchgegangen. Für uns ist ein Lieferservice allerdings keine gute Lösung, da der Aufwand, das Konzept aufzubauen, in keinem Verhältnis zu den Einnahmen stehen würde. Um mit einem Take-Away-Konzept oder als Lieferservice loszulegen, braucht es eine entsprechende Plattform, über die wir den Service anbieten können. Unsere Küche in der Kochschule ist nicht auf große Mengen ausgelegt, es fehlt uns an einer entsprechenden Infrastruktur, Equipment und Zubehör. Die Summe, die wir hier hätten investieren müssen, würde unseren Rahmen sprengen, besonders in der aktuellen Situation. Deshalb bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass das für uns keine sinnvolle Lösung wäre. Neben dem Kochen steht bei uns in der Kochschule der Spaßfaktor an erster Stelle – es ist das gemeinsame Erlebnis und die Freude, die man teilt. Das können wir mit einem Lieferservice oder Take-Away nicht vermitteln.

Wie wir Sie kennen, können Sie sicher auch während der Krise nicht stillsitzen. Was tun Sie gerade in der gezwungenermaßen freien Zeit?
Mirko Reeh:
Das stimmt, Däumchen drehen oder gar den Kopf in den Sand stecken, kam für mich nicht in Frage, ganz im Gegenteil. So schlimm und traurig es ist, die Kochschule vorübergehend schließen zu müssen, habe ich nun die Zeit für viele Projekte, die mir seit Längerem im Kopf herumschwirren. Zudem konzentriere ich mich momentan auf meine anderen Standbeine wie beispielsweise meine Feinkost-Produkte oder auch Chroma Messer Deutschland, wo wir gerade erst wieder eine ganz neue Messer-Serie herausgebracht haben. Doch natürlich bleiben auch meine anderen Projekte nicht unbetroffen von der Krise. So sollte beispielweise in Kürze mein neues Buch zum Thema Kräuter und Gewürze rauskommen, doch auch seine Veröffentlichung verschiebt sich nun aufgrund der Folgen der Pandemie.

In den letzten Wochen war es mir besonders wichtig, den Kontakt zu unseren Kunden und treuen Besuchern der Kochschule aufrechtzuerhalten. Deshalb habe ich zum Beispiel mehrmals ein Live-Cooking auf Youtube organisiert. Dabei habe ich ein paar Tage zuvor eine Einkaufsliste und ein paar Infos veröffentlicht und dann parallel mit jedem, der von zu Hause aus zugeschaltet war, gekocht. Das war wirklich eine schöne Sache und hat mir großen Spaß gemacht. Um auch ein wenig gemeinsame Freude und Abwechslung unter Kollegen zu verbreiten, die sich gerade im Homeoffice befinden und sich deshalb nicht mehr täglich sehen, haben wir zudem eine tolle Aktion mit einer Rechtsanwaltskanzlei umgesetzt. Wir haben Lebensmittelpakete an die Mitarbeiter geschickt, mit allem, was man für ein leckeres Gericht braucht, und ich habe dann mit allen gemeinsam via Live-Chat gekocht.

Wir versuchen, uns auch in dieser schwierigen Zeit immer etwas einfallen zu lassen, wie wir die Leute erreichen und weiterhin Freude am Kochen vermitteln können. Doch am allerbesten klappt das natürlich in der Kochschule, und deshalb freue ich mich auch sehr darauf, am 20. Mai wieder die Türen zu öffnen und neu durchzustarten.


Foto: to bikko

 


Veröffentlicht am: 20.05.2020

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