Morgengruß von Helmut Harff: Guten Morgen
… und eine schönen Tag
Ich hoffe, Sie haben wirklich einen guten Morgen. Man wünscht sich ja so einiges am Tag, ohne wirklich darüber nachzudenken. Man wünscht sich eben einen guten Morgen oder einen guten Tag, ohne wirklich darüber nachzudenken, ob das für den gegrüßten überhaupt ein guter Tag wird.
Ja, ich weiß, man meint es nur gut. Mir geht das ja genau so. Und dennoch, da gibt es den Kollegen, der gerade die Diagnose Krebs bekommen hat, da muss jemand sein Auto einen Monat stehen lassen, da ist die Beziehung gerade krachen gegangen oder die Entlassung droht und man wünscht einen guten Morgen. Die feine Art ist das nicht – eben nur so im Vorübergehen gesagt – eine Floskel eben.
Doch mal ehrlich, wie wäre es, wenn wir bei jedem überlegen, was wir ihm wünschen sollen. Wir kämen zu nichts mehr. Ich beispielsweise würde heute gar nicht weg kommen und ich habe noch 800 Kilometer Autobahn vor mir. Die letzte Dienstreise des Jahres steht an und bis in die Alpen ist es verdammt weit.
Ich wünsche Ihnen also noch schnell einen guten Morgen und ein genussvolles Frühstück. Bitte wünschen Sie mir das nicht. Ich werde wohl an einer Autobahnraststätte frühstücken. Na, Beileidsbekundungen sind auch etwas übertrieben.
Also nochmal – einen schönen Tag und bis morgen.
Veröffentlicht am: 15.12.2016
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Newsletter: Newsletter bestellen und abbestellen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang
Nächsten Artikel: lesen
Vorherigen Artikel: lesen
Werbung
Werbung - für eine gute Sache