Aberglaube, das ist doch...? Bei Wikipedia erfährt man unter anderem: "Hinter abergläubischen Praktiken kann sich generell der Wunsch verbergen, Unbekanntes oder Bedrohliches (auch Krankheiten) durch beschwörende Handlungen oder Äußerungen zu bannen oder Glück herbeizuführen.
Diese Vorstellungen existieren sowohl in kulturell anerkannten, kollektiven Denkmustern und Riten, wie etwa im Glauben an Glück oder Unglück bringende Symbole und Spruchformeln, aber auch auf individueller Ebene mit ganz persönlichen Gegenständen, Gewohnheiten und Handlungen, denen eigene verborgene, lenkende Kräfte zugemessen werden.
Aberglaube entsteht auch durch die falsche Verknüpfung von Ursache und Wirkung. Das Magazin Gehirn & Geist schrieb 2009: „Menschen neigen zu der Vorstellung, gleichzeitige Ereignisse seien kausal miteinander verknüpft, obwohl sie in Wirklichkeit voneinander unabhängig sind“. Bei ein- oder zweimaligem zeitlichen Zusammentreffen von zwei Ereignissen würde eine ursächliche Verbindung angenommen, so dass abergläubisches Verhalten relativ schnell entstehe. Umgekehrt benötige es viele Male des Nichtzusammentreffens, um diesen Verdacht wieder zu zerstreuen."
Folgt man diesen Ausführungen, so hat Aberglaube etwas mit dem Wort des Jahres, mit dem postfaktischen zu tun. Wieso sonst glauben so viele Menschen, dass es besonders an Freitagen, die auf einen 13. fallen, viele Unglücke gibt. Keine Statistik belegt das in irgend einer Art und Weise. Ganz im Gegenteil: es ist immer wieder davon zu lesen, dass es gerade an diesen Freitagen zu weniger Unglücken kommt, zumindest zu solchen, die Versicherungen gemeldet werden. Mal wird behauptet, die Menschen sind an einem Freitag, dem 13. besonders vorsichtig, mal, dass die Tolpatsche an diesem Tag ohnehin im Bett bleiben.
Freitag, den 13. hin oder her, wenn wir ehrlich sind, sind wir alle irgendwie, irgendwann und irgendwo abergläubisch. Wer hat noch nie an einer Margeritenblüte gezupft und dabei vor sich hin gemurmelt "Sie liebt mich, sie liebt mich nicht"? Wer hat noch nie angesichts eines runter gefallenen Geschirrteils geurteilt: Kein Problem, Scherben bringen Glück. Kennen Sie jemand, der nicht auf Glück hofft, wenn er eine Braut oder einen Schornsteinfeger gesehen oder gar berührt hat? Wer von uns hat noch nie nach einem vierblättrigen Kleeblatt Ausschau gehalten oder ein kleines Glücksschwein oder einen Keramik-Schutzengel verschenkt?
All das habe ich bestimmt schon unzählige Male gemacht. Ich habe auch schon Orakel bemüht, so nach der Methode, wenn jetzt ein bärtiger Mann um die Ecke kommt, wird alles gut. Doch bin ich deshalb abergläubisch? Sicherlich ein wenig. Ein wenig macht das ja auch Spaß, und warum nicht mal das Glück ein wenig herausfordern. Doch das Leben - also die Fakten - lehren, dass weder ein Kleeblatt - wie viel Blätter es auch hat - noch der Schornsteinfeger oder die kaputte Kaffeetasse für das eigene Glück zuständig sind.
Da glaube ich eher daran, dass man seines Glückes Schmied ist. Noch mehr glaube ich daran, dass man nicht blind, sondern offen für neues, für überraschendes sein muss, wenn man mal ein kleines Zipfelchen des Glückes erwischen will. Oder man macht es ganz einfach und erklärt Tage wie Freitag den 13. zu seinem ganz persönlichen Glückstag.
Das Glück beginnt gleich mit einem leckeren Frühstück gemeinsam mit der besten Frau der Welt.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück und einen sehr glücklichen Freitag.
Morgengruß von Helmut Harff: Glückstag
Sie sind doch nicht abergläubisch?
Veröffentlicht am: 12.01.2017
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