Anlässlich neuer Zweifel am möglichen Ertrag der Pkw-Maut hat der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, ein Ende der „Zahlenraterei“ gefordert. Aus Sicht des ACE war die Maut-Diskussion von Beginn an von politischen Interessen geleitet, Fakten spielten dagegen eine untergeordnete Rolle.
Schon im Jahr 2015 konnte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nur per Klage überzeugt werden, die Berechnungsgrundlagen zur Verfügung zu stellen. Diese führten laut ACE jedoch dann auch zu einer gewissen Verwunderung unter allen Fachleuten; denn unter teils plausiblen, meist jedoch kaum nachvollziehbaren Annahmen wurden alte Verkehrszählungen hochgerechnet. Die begründeten Zweifel, die der ACE auch in einer Anhörung im Bundestag äußerte, konnten seitdem nicht ausgeräumt werden. Die neueste Studie von Ralf Ratzenberger bestätigt jetzt die schon länger vorhandenen Zweifel am Ertrag der Maut.
Laut ACE ist Verkehrsplanung eine präzise Wissenschaft, die auch Zweifel ausräumen kann. Der ACE fordert deswegen, die Mautdiskussion auf eine saubere Basis zu stellen. „Bei einem so wichtigen Vorhaben ist es angebracht, aktuelle Zählungen durchzuführen und auf dieser Basis erst einmal genau zu erfassen, von welchen Verkehrsmengen und potentiellen Einnahmen überhaupt ausgegangen werden kann. Auch wenn das wesentlich aufwendiger ist, als 15 Jahre alte Zahlen hochzurechnen“, so der ACE. Letztendlich sei eine Hochrechnung ohne vernünftige Datengrundlage dagegen eine „reine Zahlenraterei“.
Wirtschafts-News vom 15. Februar 2017
Michael Weyland informiert...
Veröffentlicht am: 15.02.2017
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