Für ihre Ausstellung Museum of Vanities, die vom 17. Mai bis zum 20. August im IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst stattfindet, haben Jerry Frantz – der notorische Erfinder von skurrilen Personen und Projekten – und Sali Muller – die feinsinnige Analytikerin von Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten – eine Reihe von Kunstwerken geschaffen, die sich angstfrei mit dem Werk des anderen auseinandersetzen, ganz im Sinne einer Kultur des Dissens.
Gezeigt werden aktuelle sowie eigens für die Ausstellung konzipierte Arbeiten der beiden Luxemburger Künstler, die sich in Anlehnung an das Jahresthema des IKOB – Ressentiment – mit Begriffen wie Terrorismus, Nationalismus, Selbstsucht und Endlichkeit beschäftigen.
Die im englischen Wort vanity enthaltene doppelte Bedeutung von Eitelkeit und Vergänglichkeit liege was seine Installationen betreffe in einem „tödlichen Glanz“, meint Jerry Frantz, der neben seinem Atelier subversif, einem Kabinett mit antiken Möbeln, Sprengstoff und anderen verdächtigen Utensilien auch eine Flug-Flug-Rakete vom Typ AIM-9 Sidewinder aus den Beständen des Luxemburgischen Militärs mit einem von ihm vergoldetem Sprengkopf ausstellen wird.
Sali Muller bildet den psychologischen Counterpart in dieser Doppelausstellung, mit zur Reflexion anregenden Arbeiten, die sinnigerweise aus größtenteils nicht reflektierenden Spiegeln bestehen, welche die Künstlerin auf unterschiedliche Weise bearbeitet hat – sei es durch das Abtragen von Schichten mittels Schmirgelpapier, oder indem sie Silikonschichten aufträgt, wie etwa bei ihrem Werk Crystal Clear aus 2017.
Die Schau wurde zunächst von der Kuratorin Maria Rus Bojan in Zusammenarbeit mit den Künstlern angedacht und ist jetzt von Museumsdirektor Frank-Thorsten Moll für die Räume des IKOB ausgearbeitet worden als eine packende und tief in die menschliche Psyche blicken lassende Folge von Installationen und Kabinetten. Die Eröffnung ist am 14. Mai 2017 um 15 Uhr.
Parallel zu Museum of Vanities präsentiert das IKOB aus seiner Sammlung die Bilder des Düsseldorfer Malers HORST KEINING. Diese zeigen reflektierte Einblicke in eine globalisierte visuelle Alltagskultur. Auf der ersten Ebene läuft meist ein Schriftzug, ein Markenname und auf der zweiten Bildebene ist das Versprechen der Waren ausgebreitet: Muster und Stoffe, Ornamente, meist in pastelligen Farben abgebildet, unter Anwendung einer bewusst diffusen Malweise durch Auftrag mit der Sprühpistole.
IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst
Rotenberg 12b
4700 Eupen
Belgien
Öffnungszeiten
17. Mai – 20. August 2017
Mi. – So. 13.00 – 18.00
Führungen auf Anfrage: m.elebe@ikob.be
Copyright: © 2017 ikob — Museum für Zeitgenössische Zeit, All rights reserved
Jerry Frantz & Sali Muller MUSEUM OF VANITIES & HORST KEINING
Neue Ausstellungen im IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst
Veröffentlicht am: 21.03.2017
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