Männer zeigen sich gern von ihrer besten Seite. Sie wollen als erfolgreich wahrgenommen werden. Sie wollen brillieren, wollen die tollsten sein, wollen gefallen und alle Mitkonkurrenten im Kampf um die Spitzenposition verdrängen.
Dazu haben Männer zumeist eine ganz simple Strategie: Sie behaupten "meiner ist der Größte". Ja, sie meinen das eine, zeigen es aber zumeist anders. Die einen setzten auf ein tolles Auto oder auch Motorrad, das keinesewegs so aussehen soll, wie von der Stange. Wer sich keinen Superschlitten leisten kann, kauft sich wenigstens einen Aufkleber für seinen Kleinwagen mit eben der Aufschrift "Ich habe den Größten".
Andere setzen auf ausgefallene Hobbys oder teure Klamotten und darauf, dass alle Türsteher und Barkeeper in der Gegend sie kennen. Klar gehört dann auch das Haus und das Boot unbedingt dazu.
Wer nicht reich geerbt hat oder so kluge Ideen hat wie Bill Gates, der muss dafür vor allem eines - viel arbeiten. Das stresst und Mann ist schnell fertig.
Und dann kommt da einer daher, der fährt ein ganz normales Auto, hat eine ganz normale Wohnung, ist kein Partylöwe und doch gefällt er. Er steht nicht im Mittelpunkt und bekommt dennoch Komplimente. All die Superkerle fragen sich, was hat der, was ich nicht habe. Die Antwort ist ganz einfach - er ist ein gepflegter Mann. Er achtet auf sein Äußeres, geht zur Kosmetik, zu Pediküre und Maniküre.
Huch, da stönen doch einige auf und meinen, das sei zutiefst unmännlich. Die können ja weiter auf die ganzen tollen Äußerlichkeiten setzen. Sie werden auch weiterhin von allen bewundert, die (nur) Äußerlichkeiten schätzen. Doch was, wenn Mann nicht in seiner Villa ist, wenn das Auto in der Tiefgrage steht, und die heimischen Bars hunderte von Kilometern entfernt sind? Dann bleibt nur ein jämmerlicher, weil ungepflegter Typ mit Haarausfall und Knieproblemen.
Doch der gepflegte Mann, der Mann mit Stil, der immer irgendwie gut duftet, dessen Haut nicht müde und welk wirkt, der weiß, wie man auch nach durchgemachter Nacht frisch wie der helle Tag am Frühstückstisch erscheint, der hat all die teuren Attribute nicht nötig. Er hat sein Beautycase mit seinen kleinen Helferlein immer dabei - und das sieht man ihm an.
Zugegeben, immer gut auszusehen, verlangt etwas Erfahrung und Zeit. Frau hat auch nicht an einem Tag gelernt, wie aus einem hässlichen Entlein eine schwanengleiche Schönheit wird. Doch das kann Mann lernen. Zugegeben, so ganz billig ist das nicht. Doch im Vergleich zu dem, was der Superwagen-Typ für seine Karre ausgibt, sind das Peenuts. Es kommt auch noch eines dazu: Wer sich pflegt oder pflegen lässt, ist deutlich relaxter, als der, der immer nur Geld verdienen muss, um seine Fassade aufrecht zu erhalten.
Ich gehe jetzt ganz relaxt Frühstücksbrötchen kaufen.
Ihne wünsche ich ein genussvolles Frühstück nach der halben Pflegestunde im Bad.
Morgengruß von Helmut Harff: Schöne Männer
... braucht das Land
Veröffentlicht am: 13.09.2017
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