Gestern lud mein Lieblings-Gartencenter wieder einmal zum großen Herbstfest ein. Tausende folgten der Einladung, der Parkplatz reichte schon kurz nach Öffnung nicht mehr aus. Gartenfreunde sind augenscheinlich Frühaufsteher.
Schon auf der Fahrt sah man überall Menschen in ihren Gärten werkeln. Welkes wurde auf dem Kompost entsorgt, noch nicht geerntetes wanderte in Körbe und Stiegen oder wurde vor Ort verarbeitet. Zum Essen blieb kaum noch Zeit.
Der Herbst, so scheint es, ist die Hochzeit der Gärtner. Überall gibt es etwas zu tun und zu richten. Vieles wird schon verstaut, anderes winterfest gemacht. Doch der Herbst ist auch Pflanzzeit – vor allem für Gehölze. Ich möchte nicht wissen – doch ich möchte – wie viele Bäume und Sträucher gestern allein bei „meinem“ Gartencenter verkauft wurden. Wir sind mit der Maßgabe hingefahren, dieses Mal nichts zu kaufen.
Wir, die beste Frau der Welt und die mit dem grünen Daumen, kauften nur zwei Hochstämmchen, die selbstverständlich gleich eingepflanzt wurden. So ist das eben bei Gartenbesitzern. Klar, dass damit der Gartentag noch lange nicht beendet war. Wir buddelten die letzten Kartoffeln aus und ernteten die letzten Bohnen und Tomaten. Es ist schon erstaunlich, wie viel man über das Jahr ernten kann, auch wenn der Garten nicht in die Kategorie Mustergarten fällt.
Doch in unserem Garten fühlen nicht nur wir uns wohl. Viele Vögel und Insekten kommen gern auf Besuch vorbei oder haben sich heimisch gemacht. Im Teich wohnt ein Frosch und die Herbstblüher haben eine magische Anziehungskraft auf bunte Schmetterlinge, Hummeln und anderes Fluggetier. Auf den Steinen genossen kleine Eidechsen die wärmende Herbstsonne.
Nicht ganz so willkommen sind die kleinen Mitbewohner, die immer wieder die Pilze bevölkern, bevor wir die in die Küche holen. Ja, wir haben Pilze im Garten. Darunter sind neben Maronen auch Steinpilze. Das spart den Weg in den Wald, der aber auch nur drei Minuten entfernt liegt.
Doch irgendwann will man ja auch seinen herbstlichen Garten genießen und den Schmetterlingen zusehen. Was liegt also näher, als bei fast sommerlichen Temperaturen es sich noch einmal in der Hollywood-Schaukel bequem zu machen. Ein Garten ist schließlich nicht eine zweite Arbeitsstelle, sondern ein Ort der Entspannung und der Entschleunigung.
Doch heute steht keine Gartenarbeit auf dem Plan. Heute steht eine für dieses Jahr letzte Paddeltour durch den Spreewald auf dem Programm. Mit eigener Kraft durch den herbstlichen Wald zu paddeln, das ist ein einzigartiges Vergnügen. Man erlebt den Wald, den Herbst von einer ganz eigenen Seite und man bewegt sich auch noch stundenlang.
Es gibt viele Möglichkeiten den Herbst zu genießen. Ein Frühstück auf der Terrasse, auf dem Balkon gehört höchstens noch für Eisbader dazu.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Sonntagsfrühstück. Genießen Sie die Herbstsonne.
Morgengruß von Helmut Harff: Gartenzeit
Keine Zeit für Müßiggang?
Veröffentlicht am: 15.10.2017
Ausdrucken: Artikel drucken
Lesenzeichen: Lesezeichen speichern
Feedback: Mit uns Kontakt aufnehmen
Newsletter: Newsletter bestellen und abbestellen
Twitter: Folge uns auf Twitter
Facebook: Teile diesen Beitrag auf Facebook
Hoch: Hoch zum Seitenanfang