(Helmut Harff/Chefredakteur) Selten ist die Zeit vom 1. Advent bis zu Heiligen Abend Weihnachten so kurz wie in diesem Jahr. Es sind also nur 20 Tage noch um alles zu richten.
Ignoranten werden jetzt fragen, was sie richten sollen. Die Reise ist gebucht, die Weihnachtsmails bereits im Verteiler und der Rest findet sich. Die immer Zuspätkommenden werden sagen, 20 Wochen - das ist ja noch so lange hin. Die Strategen kennen das Datum sehr genau, lassen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Die Geschenke haben sie das ganze Jahr über gekauft und die Weihnachts-Checkliste hat sich seit Generationen kaum verändert. Den Weihnachtsjunkis ist die obige Aussage völlig egal, denn Sie sind mit dem ersten Lebkuchen im Supermarkt - das war im September - schon voll im Weihnachtsstress.
Was ist eigentlich mit jenen, für die Weihnachten und die Adventszeit viel mehr bedeuten als Geschenke, Weihnachtsbaum und Gänsebraten?
Die Adventszeit soll ja eigentlich die Zeit der Besinnung sein. Das machte in früheren Zeiten auch Sinn. Die Ernte war eingebracht und es wurde früh dunkel. Da war Zeit sich zu besinnen. Heute werden Forderungen laut, die Sommerzeit auf das ganze Jahr auszudehnen, damit es abends (zum Shoppen oder Joggen?) eine Stunde länger hell ist. Dabei wird vergessen, Advent ist auch die Vorbereitung auf das zweitwichtigste Fest der Christenheit - Weihnachten. Nach den besinnlichen Adventswochen kann dann über die Geburt von Jesus von Nazaret gejubelt werden.
Klar, eine solche Jubelfeier muss vorbereitet werden. Doch warum muss so ein Datum für Stress sorgen? Leihen wir uns doch einfach von den oben beschriebenen Typen immer das beste aus. Der eine bleibt gelassen, der andere hat eine Checkliste und der dritte stürzt sich voller Vorfreude ins Getümmel. Daraus lässt sich doch etwas machen: Ruhe bewahren, etwas voraus Planen und die Vorfreude genießen.
Genießen ist das Zauberwort, denn die Adventszeit ist eine Zeit des Genusses. Die ersten (oder zweiten, dritten) Lebkuchen kommen auf den Tisch, die Weihnachtsbäckerei ist in vollem Gange, die Wohnung schön dekoriert, der Vorgarten illuminiert und die Weihnachtsmärkte locken. Da kann auch kein Mann achtlos dran vorbei. Doch da gibt es ein Aber: In der Adventszeit sollte man auch die Einkehr (nicht die am Glühweinstand), die Ruhe und Besinnung suchen. Jetzt ist die Zeit, das Kriegsbeil mit Verwanden, Nachbarn, Kollegen und ehemaligen Freunden zu begraben. Wie will man Weihnachten, wie will man Christi Geburt feiern, wenn man mit anderen nicht im Reinen ist?
Die Adventszeit sollte man jedoch nicht nur dazu nutzen, mit seinen Mitmenschen, sonder auch mit sich selber ins Reine zu kommen. Eines wird ohne das andere ohnehin nicht gelingen.
Mein Tipp: Genießen Sie die Adventszeit, stürzen Sie sich in den Trubel ohne darin zu versinken und können Sie sich den einen oder anderen besinnlichen Augenblick.
Gesegnete Adventszeit allen genussmaennern!
Aufgespießt: Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt...
Das ist kein Grund zur Panik
Veröffentlicht am: 04.12.2017
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