(tpr) Die Festung Königstein im Elbsandsteingebirge galt in ihrer militärischen Zeit als uneinnehmbar und sicherster Ort in ganz Sachsen. Niemand machte je auch nur den Versuch, dieses Bollwerk zu erobern. Außer einem. Und dieser Versuch gelang.
Aus Lust an der Herausforderung und weil er den Eintritt nicht bezahlen konnte, kletterte Johann Friedrich Sebastian Abratzky am 19. März 1848 fre i und wie er es als Schornsteinfegergeselle gewohnt war, in einer Kluft zwischen zwei Felsen empor. Am Montag jährt sich seine klettersportliche Leistung zum 170. Mal. Das würdigt die Festung mit einem kleinen Geschenk für Familien.
Abratzky war fasziniert von der Bergfestung. Bei ihrer Ersteigung drückte er sich mit Rücken und Beinen in einer Spalte zwischen zwei Felsen, dem heutigen Abratzky-Kamin, empor. Nach 150 Minuten freier Kletterei wurde er völlig entkräftet von den Wachposten, die ihn bemerkt hatten, über die Brustwehr gezogen. Für diese tollkühne Aktion erhielt er fünf Tage Festungsarrest. Doch mit seiner Kamindurchsteigung sicherte sich der in Mahlis bei Oschatz Geborene einen Platz in den Annalen des Klettersports in der Sächsischen Schweiz ebenso wie in der Festungschronik. Auch die Dauerausstellung der Festung „In lapide regis – auf dem Stein des Königs“ thematisiert die Besteigung.
Aus Anlass des Jubiläums erhalten am Montag alle Familien beim Kauf einer Familienkarte für den Besuch der Festung das druckfrische Daumenkino, das den Aufstieg anschaulich illustriert.
Familien (zwei Erwachsene und maximal vier Kinder bis 16 Jahre) zahlen 21 Euro. Alle Ausstellungen s i nd im Eintrittspreis enthalten. Die Festung ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Foto: Schornsteinfeger Sebastian Abratzky, Archivbild
Johann Friedrich Sebastian Abratzky erstürmte die Festung Königstein
Das ist nun 170 Jahre her...
Veröffentlicht am: 18.03.2018
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