Nein, es geht nicht wie der österreichischen Kultband „EAV“ darum, in die Provinz mit dem Nobelhobel zu reisen um dort der Märchenprinz zu sein. Wobei, um chromblitzende Nobelhobel und Prinz oder Prinzessin zu sein, geht es mir heute auch.
Das Stichwort ist am heutigen Internationalen Motoradtag: Schwinge Dich auf Deinen Bock und errege Aufsehen. Aufsehen erregen, das geling leider vielen Motoradfahrern mit ihrer Raserei und unangemessener Lautstärke. Das hat aber nichts mit dem "Noble Ladies & Gentlemen Ride" zu tun. Zugegeben, ich bin kein Biker und hatte bis dato noch nichts von diesem Tag gehört. Ich hoffe, Ihnen geht das nicht so, denn das wäre schade.
Was hat es nun mit dem "Noble Ladies & Gentlemen Ride" auf sich? Dabei geht es darum, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in betont "feiner" Kleidung auf dem Motorrad eine Runde für eine gute Sache drehen. Wichtig ist außerdem, sich dabei bester Manieren zu befleißigen. Alle, die sich da auf ihre Motorräder, Trikes oder Roller schwingen, unterwerfen sich einem ganz besonderen Desscode, der beispielsweise Bikerkluft, Lederjacken oder Kutten genau wie Textil- oder Lederkombis verbietet. Ein No-go sind ebenfalls Biker- und Rennstiefel.
Am "Noble Ladies & Gentlemen Ride" tragen die Bikerinnen Kleid oder Kostüm, Schal oder Halstuch und elegante Schuhe. Männer schwingen sich im Anzug, mit Sakko oder Weste auf ihre Maschine. Sie tragen dazu Krawatte oder Fliege und auch elegante Schuhe. Frauen wie Männer sind selbstverständlich mit Helm unterwegs. Allerdings sagt auch hier die Kleiderordnung, dass es ein offener Helm sein soll.
Alle, die sich am "Noble Ladies & Gentlemen Ride" beteiligen, sollen sich mit dem vereinbarten guten Zweck – die Unterstützung des Kinderhilfswerks der UNICEF - identifizieren.
Das Gute am "Noble Ladies & Gentlemen Ride" ist, dass es kein übergeordnetes Organisationsbüro oder ähnliches gibt. Jeder kann überall ein "Noble Ladies & Gentlemen Ride" veranstalten – er muss sich nur an die vorgegebenen Regeln halten und ein Anmeldeformular ausfüllen. Die absolvierte Strecke sollte so um die 12 Kilometer lang sein. Auch das hat einen Grund: In Afrika laufen Frauen und Kinder im Schnitt so weit, um Wasser zu holen. Wichtig ist auch: Am Ziel werden Spenden gesammelt, die zu 100 Prozent für den Ankauf von Wasserpumpen - zweckgebunden an UNICEF – überwiesen werden.
Ich finde diesen "Noble Ladies & Gentlemen Ride" eine wirklich gute Idee. Allein der Gedanke daran, dass die Kerle auf ihren mehr oder weniger schweren Maschinen im Anzug unterwegs sind und die Frauen im Kleid entweder als Sozia oder selber als Biker sich dem Publikum zeigen, zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Schade, dass die "Noble Ladies & Gentlemen Ride"-Strecke nur so kurz ist. Es ist doch eine verlockende Idee, Biker auf kurvenreichen Strecken im Anzug zu sehen. Wobei, da sollten Sie lieber zu sichereren Outfits greifen. Ein Anzug bietet nun wirklich keinen ausreichenden Schutz.
Biker beiderlei Geschlechts im noblen Zwirn habe ich nun wirklich noch nie gesehen. Das sind viele Radfahrer vor allem in großen Städten schon viel weiter. Dort sieht man viele, die im Businessoutfit, aber auch im Sommerkleid und Hochhackigen auf dem Rad unterwegs sind. Wenn man diese Radler beobachtet, so gehören die so gekleideten zumeist nicht zu den Verkehrsrowdys. Schön, wenn das bei vielen Teilnehmern am "Noble Ladies & Gentlemen Ride" die gleiche Wirkung hätte.
Ich nehme jetzt den Schirm und hole frische Brötchen.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.
Morgengruß von Helmut Harff: Nobel unterwegs
… auf dem Nobelhobel
Veröffentlicht am: 22.06.2018
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