Wenn man sich umhört, so soll Made in Germany, so sollen deutsche Produkte, so soll die deutsche Ingenieurskunst und die deutsche Gründlichkeit weltweit anerkannt und gelobt werden. Mal ehrlich, verstehen Sie das? Ich verstehe das nämlich schon lange nicht mehr.
Mir ging das durch den Kopf, als ich davon hörte, dass es wieder einmal Schwierigkeiten mit der Regierungsmaschine gab, mit der die Kanzlerin und ihr Tross Richtung G20-Gipfel unterwegs war. Man stelle sich mal vor, was das für Deutschland bedeutete hätte, die Maschine hätte es nicht zurück auf den Flughafen Köln-Bonn geschafft.
Doch das mit der Regierungsmaschine ist für mich nur ein Symptom für den Niedergang in Deutschland. Unsere Nahverkehrsmittel, die Deutsche Bahn leiden unter massiven technischen Problemen, die auch schon Menschenleben gefordert haben. Und unsere nationale Sicherheit? Womit würden wir uns verteidigen? Mit Steinschleudern? Schon belustigend fand ich die Forderung des ukrainischen Regierungschefs, Deutschland möge einen Flottenverband ins Schwarze Meer entsenden. Die Frage ist, wie man die Schiffe per Auto dahin transportieren kann. Schwimmend werden sie wohl kaum die ukrainische Küste erreichen.
Und dann ist da noch das Autoland Deutschland. Hier sind wir wirklich Spitze, beim betrügen und beschei… . Wo ist das Auto der Zukunft, wo sind die Leistungen der deutsche Ingenieure? Ich sehe die nicht.
Beim Thema Verkehr fällt mir ein, dass wir immer darüber reden, wie wir die Umwelt schonen, wie wir unsere Warenströme, wie wir unseren individuellen Verkehr besser organisieren. Dabei fällt völlig unter den Tisch, dass wir heute nur mit Vehikeln unterwegs sind, die es schon vor 100 Jahren gab. Es gab Schiffe, Fahrräder, Autos – sogar solche mit Elektroantrieb - , es gab Bahnen, Busse, U- und Straßenbahnen, es gab sogar schon Flugzeuge. Man hat hier und da etwas verbessert, manches verschlimmbessert. Doch ein neues Verkehrsmittel wurde bisher nicht entwickelt – zumindest fällt mir keines ein. Wo bleibt da die deutsche Ingenieurskunst?
Auch wenn ich mir das ganze Gebiet der erneuerbaren Energien ansehe, so sehe ich maximal Stillstand oder was gab es da in den vergangenen Jahrzehnten an wirklich total neuen Ideen. Augenscheinlich nichts, ansonsten müsste es ja keine Fahrverbote – auch schon für Autobahnen geben. Ah ja, selbst bei der Justiz hat sich nichts geändert – man verbietet einfach, wenn man etwas nicht anders in den Griff bekommt.
Made in Germany, hochgelobte deutsche Produkte, deutsche Ingenieurskunst, deutsche Gründlichkeit – das gab es vielleicht einmal. Vielleicht tue ich mit dieser Aussage dem einen oder anderen Unrecht. Ich befürchte nur, dass genau die Kreativen, die Macher meine Kritik, die auch eine an der Politik und der Bürokratie ist, zumindest verstehen, wenn nicht gar teilen.
Eigentlich bin ich nur froh, dass sich noch niemand beim Frühstück Neuerungen einfallen ließ.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Tolles Deutschland
Warum ist unser Ruf nicht viel schlechter?
Veröffentlicht am: 30.11.2018
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