Weil zum Jahresanfang die ersten Städte und Kommunen flächendeckende Fahrverbote für Dieselfahrzeuge einführen, zeigt sich der Verband der Motorjournalisten (VdM) sehr besorgt.
Fahrer von Diesel-Pkw der Euro-Klasse 4 müssten jetzt tatsächlich ihr Auto stehen lassen. Für Euro-5-Diesel-Pkw und jetzt sogar von Euro-6-Fahrzeugen drohen in absehbarer Zeit ebenfalls Fahrverbote. Für den VdM ist das ein nicht akzeptabler Einschnitt in die individuelle Mobilität.
Unverständnis zeigt der Journalistenverband auch gegenüber vielen Politikern und Fachleuten. Jetzt, da das Kind im Brunnen sei, kämen plötzlich zahleiche Mahner auf den Plan. Lungenspezialisten, Fahrzeugentwickler, aber auch Politiker melden sich, die die Gefahr der Stickoxide durch Dieselfahrzeuge in Abrede stellen, an der Festsetzung der Grenzwerte an sich zweifeln oder auch die Anordnung der Messstationen überprüfen wollen. Der VdM fragt: „Warum haben sich diese Experten nicht gleich lautstark zu Wort gemeldet, als zum Beispiel das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig das „Fahrverbots-Urteil“ im Februar gefällt hatte?“ Dann wären noch viele Monate Zeit gewesen, aktiv zu sein, statt abzuwarten, bis jetzt die ersten umfassenden Sperren in Kraft treten.
Der VdM appelliert an alle Journalisten, auch diese Stimmen wahr zu nehmen und ihnen ausreichend Raum in ihren Medien zu gewähren. Nur wenn eine breite Öffentlichkeit über alle Umstände umfassend informiert ist, kann es gelingen, weitere Fahrverbote doch noch abzuwenden.
Der VdM begrüßt zudem, dass die Bundesregierung eine Milliarde Euro zusätzlich für die Luftreinhaltung in Städten bereitstellen will. Der Motorjournalistenverband ist überzeugt, dass zunächst die städtischen Fuhrparks mit ihren Entsorgungsfahrzeugen sowie der öffentliche Nahverkehr auf den neusten Stand der Abgastechnolgie gebracht werden müssten.