Manchmal hörte ich im Radio ganz verschiedene Meldungen, die in meinem Kopf umher wirbeln. Das endet vielfach damit, dass sie zumindest in meinem Kopf irgendwie zusammen passen. Das war auch heute wieder so.
So hörte ich gestern eher mit halbem Ohr zu, als es im Radio um den Ernährungsreport 2019 ging, den Bundesernährungsministerin Julia Klöckner vorlegte. Aus dem geht hervor, dass sich lediglich 6 Prozent der Deutschen als Vegetarier bezeichnen. Laut dem Report gibt es landesweit nur 1 Prozent Veganer. Also 7 Prozent verzichten auf Fleisch.
Das nächste, was ich zum Thema Fleisch hörte, war das Wort zum Tage im Deutschlandradio Kultur. Da ging es unter anderem darum, dass Gott – also unser Gott – entgegen den heidnischen Göttern keine Tieropfer mag. Kann man nun daraus folgern, dass Gott Vegetarier ist?
Ich weiß nicht, muss ein Gott, einer nach unserer Vorstellung, überhaupt essen? Ich habe noch nie davon gelesen. Ich habe auch noch nie ein Bild gesehen, auf denen Gott isst. Wenn er das täte, müsste er ja auch auf die Toilette. Gibt es im Himmel ein Klo? Was mag der Papst zu dieser Überlegung sagen?
Gotteslästerung ist die Überlegung aber wohl nicht, denn sein Sohn, dessen Geburtstag wir ja gerade feierten, scheint auch Fleisch gegessen zu haben – zumindest aber Fisch. Ich wüsste auch nicht, dass die Päpste – also seine Stellvertreter auf Erden – kein Fleisch gegessen haben. Fleisch zu essen, scheint also keine Sünde zu sein.
Doch in meinem Kopf rattert es weiter: Wie war das im Paradies? Lebten da nicht alle friedlich miteinander? Lebten da nicht Wolf und Hase, Löwe und Gazelle friedlich miteinander? Waren im Paradies Wolf und Löwe Vegetarier oder lebten da alle von Luft und Liebe? Das kann ja auch nicht sein, schließlich mussten zumindest Adam und Eva essen. Die bekamen sogar den schlimmsten Ärger aller Menschen, nur weil sie einen Apfel gegessen haben. Hätten sie an einem Knochen geknabbert, würde wir bis heute noch im Paradies wohnen – allerdings ohne je erkannt zu haben, dass es Fleischesser und Vegetarier gibt.
Aber, da gibt es noch die Arche, auf der Noah mit je einem Paar von allen Tieren – mit Ausnahme der Dinosaurier, die daraufhin immer trauriger wurden – 40 Tage unterwegs war. 40 Tage? Wer hat da was gegessen? Nährte sie Gott? Hat Noah auch genügend Futter mitgenommen? Was haben er und seine Familie gegessen? Hatten die doch Dinos an Bord und die schlicht aufgegessen?
Fragen über Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Antworten werde ich wohl kaum bekommen. Wer allerdings eine Idee hat, wie das mit Gott, dem Paradies, der Arche, dem Apfel und den Essensgelüsten so war, kann mir die gern zukommen lassen.
Bis dahin werde ich erst einmal frühstücken – wohl fleischlos, aber mit Joghurt.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück – ob nun mit oder ohne Wurst und Schinken.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Alles Vegetarier
… auch Gott?
Veröffentlicht am: 10.01.2019
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