Meckern, das ist etwas, was wohl jeder schon mal gemacht hat. Ich kenne jedenfalls niemand – mich selbstverständlich einbezogen – der nicht immer mal wieder meckert. Es scheint mir so, dass das eine zutiefst menschliche Verhaltensweise ist, wenn auch eine ziemlich sinnlose.
Wir alle meckern, über die unerzogenen Kinder, über den Partner (es sei man hat die beste Frau der Welt), über den Chef (solange man der nicht selber ist), über Kollegen und Nachbarn, über den Vermieter, über das Finanzamt und andere Behörden oder schlicht über Gott und die Welt. Ob es irgend etwas gibt, über das nicht gemeckert wird? Da kann man sich ja selber nicht einmal ausnehmen. Wie, Sie haben noch nie über sich selber gemeckert? Dann sind Sie ja eine ganz besondere Type.
Doch was ist eigentlich Meckern? Ich wollte wie immer in solchem Fall bei Wikipedia nachschlagen. Fehlanzeige, im besten Fall landet man beim Begriff Schimpfen. Eh, Ihr da bei Wikipedia, spinnt Ihr, wieso gibt es den Begriff bei Euch nicht?
Ups, da habe ich ja mal gleich wieder losgemeckert. Und, was hat es gebracht? NICHTS!!! Meckern bringt nämlich – so meine Erfahrung - nichts. Mit meckern ändert man nichts, aber so was von nichts. Das liegt vor allem daran, dass derjenige über den man meckert, das gar nicht hört. Würde er es hören, würden wir ja eher mit ihm schimpfen. Noch sinnloser ist es, über Dinge zu meckerm wie über das Wetter oder über die kaputte Kaffeemaschine. Auch über Zahnschmerzen zu meckern macht keinen Sinn. Weder das Wetter wird besser, noch die Kaffeemaschine ganz. Über den Zahnschmerz gar nicht zu reden. Auch wenn wir über das Finanzamt oder die Politik meckern – die interessiert das nicht. Wie auch, sie hören es ja nicht einmal.
Doch wozu meckern wir dann? Weil es uns dann besser geht? Bei mir ist das nicht der Fall. Meckern hebt nicht meine Laune und vor allem macht es eines nicht – es beseitigt nicht, was mich ärgert, was mich wütend macht. Meckern, das ist für mich der äußerst hilflose Versuch, mit Dingen klar zu kommen, die mir nicht gefallen.
Es macht daher keinen Sinn, über Gott, die Welt und das Wetter zu meckern. Das ist wie es ist – damit muss man leben. Und der Rest? Ich könnte jetzt auf Wikipedia etwas zu dem Thema Meckern einstellen – dann würden das vielleicht andere ergänzen. Man könnte anstelle zu meckern zum Zahnarzt gehen, selber in die Politik gehen – dann meckern die anderen über einen. Man könnte die Nachbarn oder die Kollegen zum Kaffee einladen und miteinander reden. Man könnte auch mit vielen anderen, mit denen man meckert, das Gespräch suchen. Man könnte auch eine gerichtliche Klärung anstreben.
Haben sie gezählt, wie oft ich gerade „könnte“ geschrieben habe? Ja, man könnte, aber was macht man, was mache ich auch noch viel zu häufig? Genau: meckern. Nur das löst kein Problem, sorgt aber für Magenschmerzen. Na ja, darüber kann man dann wieder meckern.
Ich habe überhaupt nichts zu meckern, denn ich frühstücke jetzt ganz harmonisch mit der besten Frau der Welt.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Meckern ist keine Lösung
… aber soooo einfach
Veröffentlicht am: 03.02.2019
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