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Rekordverdächtig

Sylter Superlative

Als nördlichster Landstrich Deutschlands ist schon die Insel Sylt an sich ein Superlativ – wer am Lister Ellenbogen aufs Wasser blickt, ist seinen 80 Millionen Landsleuten somit eine Nasenlänge voraus.

Doch auch anderweitig und auf sehr unterschiedliche Weise wurden auf Sylt in der Vergangenheit Rekorde verbucht. Zum Beispiel in Hörnum, wo seit 1907 ein Leuchtturm Schiffen den rechten Weg weist.

Doch der Turm übernahm zeitweise auch eine andere Funktion: Zwischen 1914 und 1933 beherbergte das Hörnumer Wahrzeichen die kleinste Schule Deutschlands, die zeitweilig von nur zwei Kindern besucht wurde. Über eine Wendeltreppe erklommen die Schüler den 33 Meter hohen Turm. Dort, wo man heute im Außenanstrich den weißen Ring sieht, befand sich das Klassenzimmer. Es sollen nicht die schlechtesten Schüler gewesen sein, die Deutschlands kleinster Schule entstiegen. Zudem hatte ihre Schulzeit noch einen großen Vorteil: Vor Strafen brauchten die Kinder keine Angst zu haben – der Lehrer konnte ja keinen in die Ecke stellen.

Hoch hinaus wollte man auch am anderen Ende der Insel. 1930 hatte Wolfgang von Gronau, Leiter der Verkehrsfliegerschule in List, den Auftrag zum Nordkap und zurück zu fliegen. Doch der Pilot hat seinen Kurs – er möchte über den großen Teich fliegen. Und tatsächlich: Nach 44 Stunden, 25 Minuten und 6800 Flugkilometern landet das "Dornier"-Flugboot im Hafen von New York. Wolfgang von Gronau strahlt: "Der Traum meines Lebens ist Wirklichkeit geworden." Der amerikanische Präsident empfängt ihn im Weißen Haus, und auch die deutsche Regierung gratuliert nun dem kühnen Flieger. Im legendären "Guinness-Buch der Rekorde" hat Wolfgang von Gronau zudem das ewige Superlativ "Die erste Ost-West-Atlantiküberquerung mit einem Flugboot" errungen.

Nicht ganz so weit ging die Reise für andere Piloten auf Sylt: In den 1930-er Jahren avancierte Wenningstedt zu einer Hochburg der Segelflieger. An Lehrgängen nahmen jeweils 100 bis 120 Flugschüler aus mehreren Nationen teilnahmen, 20 Segelflugzeuge standen ihnen zur Verfügung. Die Thermik meinte es mit den Fliegern bisweilen besonders gut: 1937 schwebte eine zierliche Dame namens Feodora Schmidt mit dem Segelflugzeug einen Tag und eine Nacht über der Insel, exakt 23 Stunden und 42 Minuten – das war neuer Weltrekord der Damen. Ebenfalls 1937 brach Ernst Jachmann über Sylt den Weltrekord der Herren: 40 Stunden und 55 Minuten hatte er auf einem ungepolsterten Sperrholzsitz ausgeharrt, ohne ausreichend Verpflegung und ungeschützt im offenen Cockpit.

Dass man auch dank geschickter Hände Einzug ins "Guinness-Buch der Rekorde" Einzug halten kann, bewies der Sylter Nick Bock im Jahr 1988. Der Filigrankünstler Bock baute im Auftrag eines Düsseldorfer Schmuckhändlers einen kostbaren Miniatur-Porsche. Nach 1300 Arbeitsstunden war das 40 Zentimeter lange und 5,5 Kilogramm schwere Modell fertig. Ein Kilo Silber, ein Pfund gelber Bernstein und vier Kilo – sehr seltenen – blauen Bernstein aus der Dominikanischen Republik hatte Nick Bock in der Nachbildung verarbeitet. Der reine Materialwert des kleinen Flitzers lag bei damals etwa 300.000 Mark, der Liebhaberwert deutlich höher. Das sicherte dem Sylter im "Guinness-Buch" die Rubrik "Das teuerste Modellauto".

Ein anderes Superlativ durfte Dr. Henriette Hirschfeldt für sich in Anspruch nehmen: Die Tochter eines Westerländer Pastors war Deutschlands erste Zahnärztin. Der Weg dorthin geschah jedoch über Umwege: Da sie als Frau an allen deutschen Universitäten abgewiesen wurde, studierte sie in den USA. In Philadelphia legte die gebürtige Sylterin nach zweijährigem Studium das Examen mit der Note Eins ab und kehrte 1869 nach Berlin zurück, wo sie als erste deutsche Zahnärztin eine Praxis eröffnete.

Er war ein rechter Teufelskerl: Otto Kemmerich, ein Wunder an Ausdauer. 1928 stellte der 32-jährige Extremsportler, der viele seiner Langstrecken-Schwimmen am Sylter Strand startete, einen Weltrekord auf: Er blieb 46 Stunden im Meer. Auch wenn er während des Marathon-Schwimmens wiederholt eingeschlafen war und die Orientierung verloren hatte, so bewerteten die Ärzte seinen gesundheitlichen Zustand nach dem glücklichen Finale als durchaus gut. "Otto Kemmerich, der Mensch als Fisch" titelte die "Sylter Zeitung". In dem Element, in dem sich Otto Kemmerich am wohlsten fühlte, verlosch sein Lebenslicht: Bei dem Versuch, von Sylt nach Amrum zu schwimmen, ertrank er 1952.

Ob sich die Braut die Flitterwochen so vorgestellt hatte? Ein frischgebackenes Ehepaar unternahm im Sommer 1973 eine Wanderung, die in List begann und erst nach 1.500 Kilometern im bayerischen Oberstdorf endete. Fast ein Vierteljahrhundert später, im Sommer 1997, legten drei Langläufer eine bald ebenso lange Strecke in umgekehrter Richtung zurück: Mit schnellem Schritt durchquerte das Trio eine 1.252 Kilometer lange Distanz von der Zugspitze bis nach List. Im Laufe von 24 Tagen hatte das Trio 259 Städte und Ortschaften passiert. Der Mega-Marathon sollte auf das Schicksal krebskranker Kinder aufmerksam machen.

Einen Tag lang avancierte Westerlands Einkaufsmeile zur längsten Saftbar der Welt: Ehrgeizige Gastronomen hatten den Plan gefasst, in der Friedrichstraße einen Mammut-Tresen aufzubauen. Am 9. Juni 1991 war es soweit: Stolz 671 Meter maß die Saftbar. 1100 Gläser, die mit 2200 Litern Orangensaft befüllt wurden, bildeten eine schier endlose Reihe. Über allem schwebte ein Flugzeug mit einem wehenden Spruchband, das den Weltrekord verkündete. Doch schon ein Jahr später wurde die Meisterleistung überboten: Eidgenossen in der Schweiz hatten eine 790 Meter lange Bar aufgebaut.

Noch mehr Superlative? Auf www.sylt.de gibt es Informationen zu Deutschlands einziger Austernzucht, zum bundesweit nördlichsten Weinberg, zur landesweit größten zusammenhängenden Heidefläche und, natürlich, zur weltweit schönsten Insel.

Foto:
Monica Gumm / Sylt Marketing

 


Veröffentlicht am: 15.04.2019

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