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„Social Trading“: Chance oder Risiko?

Experten-Interview mit Andreas Wagner, Finanzexperte der IDEAL Versicherung

Social Trading soll den Einstieg in den Börsenhandel erleichtern. Die Idee: Privatanleger ahmen das Verhalten erfahrener Trader nach und profitieren damit kollektiv von den Erfolgen der Profis. Doch die Gefahr eines Totalverlustes ist groß. Gerade unerfahrene Anleger unterschätzen schnell das Risiko, das mit dem spekulativen Handel von Aktien, Finanzderivaten oder Kryptowährungen verbunden ist.

Wie Social Trading funktioniert und welche Vor- und Nachteile der gemeinschaftliche Börsenhandel hat, weiß Andreas Wagner, Finanzexperte der IDEAL Versicherung.

Was ist Social Trading?
Andreas Wagner:
Der Begriff „Social Trading“ setzt sich aus den Begriffen „Social Media“ und „Online Trading“ zusammen. Nutzer von Social-Trading-Plattformen orientieren sich beim Anlegen an dem Know-how anderer Investoren, den sogenannten Signalgebern. Das können Börsenverlage, Vermögensverwalter oder auch Privatpersonen sein. Diese Trader veröffentlichen ihre Anlagestrategien, die dann von anderen Nutzern kopiert werden. Ziel ist es, den Nutzern Zugang zu erfolgreichen Handelsstrategien zu bieten, damit sie davon profitieren können. Jeder kann die Performance, die Risikokennzahlen und die Transaktionen der Musterdepots auf der Plattform einsehen. Darüber hinaus bieten die Plattformen ähnliche Funktionen wie andere soziale Netzwerke. So können Anleger beispielsweise anderen Tradern folgen, sich untereinander austauschen, Beiträge teilen und Kommentare verfassen sowie, falls vorhanden, die Posts anderer Nutzer im Newsfeed verfolgen.

Wie läuft Social Trading ab?
Andreas Wagner:
Grundsätzlich existieren zwei unterschiedliche Formen des Social Tradings. Bei einigen Plattformen legen die Signalgeber ein Musterportfolio an. Möchte eine bestimmte Anzahl von Nutzern in dieses Portfolio investieren, gibt der Anbieter ein Handelszertifikat heraus, welches das Musterdepot des Signalgebers abbildet. Nutzer können das Zertifikat dann außerhalb der Plattform bei einem Broker oder einer Bank kaufen. Bei anderen Social-Trading-Anbietern eröffnen Nutzer nach der Registrierung dagegen ein Konto bei der Plattform. Anschließend legen sie einen bestimmten Geldbetrag fest, den sie investieren möchten. Sie haben dabei die Möglichkeit, das Anlageverhalten vieler verschiedener Händler zu kopieren und ihr Depot anteilig aufzusplitten. Die Plattform kann dabei eine Investitions-Untergrenze, beispielsweise mindestens hundert Euro pro Signalgeber, vorgeben. Tätigen die Signalgeber Ein- oder Verkäufe, passt sich das Portfolio des Followers automatisch prozentual an. Erfolgreiche Trader erhalten von den Plattformen finanzielle Anreize. Einige Anbieter zahlen beispielsweise eine Prämie für eine bestimmte Anzahl an Followern. Andere belohnen die Signalgeber mit Performancegebühren.

Was sind die Risiken?
Andreas Wagner:
Aufgrund der Möglichkeit eines Totalverlusts eignet sich Social Trading nicht für Laien oder Börseneinsteiger, es setzt vielmehr fundierte Kenntnisse im Bereich des Wertpapierhandels und eine hohe Risikobereitschaft voraus. Anleger sollten keinesfalls auf das investierte Geld angewiesen sein, sondern finanzielle Rücklagen besitzen und die Bereitschaft mitbringen, viel Zeit in die Geldanlage zu investieren. Die größte Gefahr beim Social Trading besteht also darin, dass gerade unerfahrene Anleger auf Signalgeber mit kurzfristig hohen Gewinnen setzen und dabei das Risiko falsch einschätzen. Auch wenn eine Anlagestrategie bisher erfolgreich war, hat der Anleger noch keine Garantie dafür, dass sein Signalgeber in Zukunft bei seinem Anlageverhalten bleibt und die Performance stabil ist. Außerdem müssen Trader ihre Expertise nicht nachweisen – eine besondere Qualifikation ist nicht erforderlich. Kritiker sprechen deshalb zugespitzt auch von „Küchentisch-Experten“. Ein weiterer Nachteil beim Social Trading: Die ausgegebenen Derivate und Zertifikate gelten meist nicht als Sondervermögen, welches dem Anleger zugeordnet wäre. Der investierte Betrag wird also nicht getrennt vom Vermögen des Anbieters verwaltet, so wie das beispielsweise bei ETFs oder Investmentfonds der Fall ist. Dadurch hat der Anleger weniger Sicherheit – im schlimmsten Fall ist das Geld verloren, wenn der Anbieter Insolvenz anmeldet, da die Gläubiger darauf zugreifen können.

„Börsen-Neulinge“ sollten sich also gut überlegen, ob sie wirklich Social Trading als „Einstiegs-Strategie“ in den Wertpapiermarkt wählen.

Mehr Expertenwissen im IDEAL Magazin.

Quelle: IDEAL Versicherung

 


Veröffentlicht am: 01.07.2020

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