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Zweirad-Klone

... sind Seat Mó e-Scooter 125 und Kick 65



(Jens Riedel, Jens Riedel, cen) Erst kam der Sportableger Cupra, und nun geht Seat auch noch unter die Zweiradanbieter. Seat Mó e-Scooter 125 nennt sich der Elektroroller im 125-Kubik-Format, wobei der Zusatz Mó für die vor anderthalb Jahren gegründete Mobilitätssparte des spanischen Autobauers steht. Sie setzt den hauseigenen Leichtkraftroller im Sharing ein. Doch auch Privatkunden können den E-Scooter kaufen – allerdings nicht nur bei Seat.

Der Mó e-Scooter 125 ist ein umgebrandeter S01 der spanischen Marke Silence. So verwundert es dann auch nicht weiter, dass der vermeintliche Seat-Scooter dem einen oder anderen bekannten Konkurrenten mit Verbrennungsmotor sogar den Schneid abkauft. So ist die Frontverkleidung, was den Wind- und Wetterschutz angeht, deutlich effektiver als bei so manchem etablierten Modell. Und auch das Staufach unter der Sitzbank geizt nicht mit Platz. Dort, wo andere Elektrorroller gerne ihre Batterie verstauen, packt der 125er-Seat tatsächlich zwei Helme unter die Sitzbank. Denn der üppige Akku wird nicht von oben reingesteckt, sondern unten am Fahrzeug seitlich hineingeschoben.



Das Batterieprinzip verleiht auch dem geklonten Modell optisch eine eigenständige Note. Er versucht gar nicht erst, als E-Scooter im Verbrennerkleid daher zu kommen. So haben die Entwickler bei Silence linksseitig auch einen großen Leuchtring angebracht, den beim Aufladen ein Licht durchwandert. Und trotz der etwas unorthodoxen Unterbringung der Batterie ist das Ganze sogar als Wechselakkusystem ausgeführt. Die Herausnahme des 40 Kilogramm schweren Energiespeichers gerät da zur großen Show. Man nehme den Rollkoffergriff und ziehe die Batterie zu sich heran. In der Bewegung klappen dann automatisch plötzlich zwei Rollen aus, und der mächtige Akku verwandelt sich in einen Trolley, der ganz bequem hinterhergezogen werden kann. Im Roller klafft dann linksseitig ein riesiges Loch.

Radnabenmotor mit drei Fahrstufen

Der Mó 125 hält für den Radnabenmotor drei Fahrstufen bereit. „Eco“ begrenzt die Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h und signalisiert Reichweiten von rund 130 Kilometern, und „City“ bremst den Roller bei 85 km/h ein und verspricht um die 100 Kilometer Fahrt. Mit der umgekehrten Bezeichnung würde sicher noch mehr ein Schuh daraus. Und „Sport“ steht für das Topspeed-Versprechen von 95 km/h (Tacho: 100) und immerhin bis zu 80 Kilometer flottes und emissionsfreies Vorankommen. Das Cockpit ließ im Stadt-Modus allerdings die Rekuperation vermissen. Gewöhnen muss man sich auch daran, dass eine Rückkehr aus den beiden oberen Fahrstufen in den Eco-Betrieb nur unterhalb von 50 km/h möglich ist.

Ansonsten wird der spanische Scooter den Erwartungen an einen Stromer mit 9 kW Spitzen- und 7 kW Dauerleistung gerecht. Der Sprint von 0 auf 60 km/h ist in fünfeinhalb Sekunden erledigt. Der 125er-Mó erfreut außerdem durch seine dank des tiefen Schwerpunkts große Schräglagenwilligkeit. Zum Rangieren ist noch ein Rückwärtsgang an Bord. Aber Vorsicht, auch wenn er auf maximal 6 km/h begrenzt ist, entwickelt er überraschend viel Schub (und setzt piepend den Warnblinker).



Die Sitzbank bietet auch im Zwei-Personen-Betrieb genügend Platz. Die kleine Sportscheibe entlastet den Oberkörper des Fahrers ein wenig. Die Bedienelemente sind weitestgehend selbsterklärend, nur die Entrieglung der Sitzbank am Zündschloss verlangt manchmal etwas Fingerspitzengefühl. Wie bei vielen anderen Krafträdern dürften die Rückspiegel gerne etwas größer ausfallen. Die Sicht nach hinten ist eher mäßig, dafür lässt sich der Roller aber (natürlich) mit der Seat-Mó-App koppeln.

Im Alltag ist der zu Beginn der Fahrt mit voll geladener Batterie angezeigte Bewegungsradius selten ganz, aber meistens annähernd zu schaffen. Beim Laden an einer gewöhnlichen Steckdose können als grobe Faustformel etwas mehr als zehn kW pro Stunde kalkuliert werden. Allerdings dürfte das Kabel durchaus einen halben Meter länger als 2,40 Meter sein. Da kann es an mancher Ladestelle schon einmal knapp werden. Aber bei Bedarf lässt sich ja der Akku einfach zur Steckdose rollen.

Etwas teurer als das Original



Der Mó e-Scooter 125 überzeugt sowohl als Roller als auch als Vertreter der Elektromobiltät. Am Ende stellt sich nur die Frage, Seat oder Silence? Preislich ist der Seat etwas teurer. Von den 6699 Euro (Silence: 6499 Euro) entfallen übrigens über die Hälfte auf den Akku. Dafür ließen sich auch viereinhalb Mó e-Kickscooter 65 bei Seat kaufen, dem zweiten Zweiradprodukt des Autoherstellers. Bei diesem geklonten Zweirad geben sich die Spanier mit dem Hinweis „Powered by Segway“ etwas offener, was den Originalhersteller und die vertraute Erscheinung angeht.

E-Kickscooter sind en vogue, stehen aber auch aus zweierlei Gründen in der Kritik: Zum einen scheren sich viele Benutzer nicht groß um die Sicherheit und um Verkehrsregeln, zum anderen stehen oder liegen sie als Sharingpodukt irgendwo achtlos in der Gegend herum. Einige europäische Städte haben da inzwischen die Notbremse gezogen und reduzieren die Geschwindigkeit der kleinen Elektro-Tretroller in sensiblen Fußgängerbereichen via-GPS-Steuerung auf maximal 10 km/h. Das hat der Mó 65 nicht nötig. Er hat einen speziellen Fußgängermodus, um die elektrische Unterstützung entsprechend zu drosseln. Ansonsten verfügt er über drei Fahrstufen. Die Einstellung „Eco“ begrenzt die Höchstgeschwindigkeit auf – je nach Gefälle oder Steigung – auf maximal 15 km/h. Zwischen „D“ und „S“ besteht der Unterschied dann in der Stärke der Beschleunigung. Die Reichweite wird mit bis zu 65 Kilometern angegeben.

Neben der mechanischen verfügt der Scooter auch noch über eine elektronische Bremse, die analog zum „Daumen-Gas“ rechts mit rot gefärbtem Drücker links am Lenker angebracht ist. Die Verzögerungswirkung ist recht stark. Pfiffig gelöst ist die Arretierung des eingeklappten Lenkers. Der entsprechende Haken dient im fahrbereiten Zustand als Klingelknopf. Weniger glücklich ist, dass der Ein- und Ausschalter dreifach belegt ist. Mit ihm wird gestartet, das Licht eingeschaltet und die Fahrstufe gewechselt. Das erfordert eine gewisse Übung.

Bauartbedingt ist der größte Schwachpunkt von E-Kickrollern ist ihre geringe Fahrstabilität. Während sie für normale Fahrt ausreicht, kann es je nach Fahrbahnbeschaffenheit bei dem 6,5 Zoll kleinen Vorderrad in Verbindung mit dem nur 47,5 Zentimeter breiten Lenker eine wackelige Angelegenheit werden, wenn der Arm zum Abbiegen ausgestreckt wird und der Roller nur noch mit einer Hand gehalten wird. Beim Rechtsabbiegen kommt dann noch erschwerend hinzu, dass der Scooter schnell an Fahrt verliert wird, weil der Daumen nicht mehr aufs Gas drücken kann. Aber auch sonst warnt die Bedienungsanleitung vor Hindernissen, die höher als einen Zentimeter sind, und vor Löchern, die tiefer als drei Zentimeter sind.

Größter Vorteil dieser Art von Mobilität ist die Mitnahme in Bussen und Bahnen. Dennoch reichen die 1,16 Meter Länge im eingeklappten Zustand zum Beispiel nicht, den bluetoothfähigen Seat Mó 65 diagonal unter der Hutablage im Kofferraum eines VW Golf VII zu verstauen. Vermisst haben wir auch eine Öse, um den Tretroller am Fahrradständer oder einer Laterne mit einem Schloss anzuschließen. Einzige Möglichkeit ist nur das kleine Vorderrad mit den schmalen Speichendurchbrüchen.

Beide Seat-Zweiräder stehen für die Verkehrswende. Dass sich die Marke hier mit fremden Federn schmückt, dürfte nicht nur Markenfans egal sein.

Fotos: Autoren-Union Mobilität

 


Veröffentlicht am: 23.11.2021

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