Weihnachten, das ist vor allem das Fest der Geburt Jesu. Es ist aber – und da ist es wohl deutlich älter – das Fest des Lichtes. Da ist das Licht im Stall zu Betlehem, in dem das gerade geborene Kind in einer Krippe liegt.
Und, da ist vor allem der hell leuchtende Stern, der den drei Männern aus dem Morgenland den Weg zu dem wenige Tagen alten Gottessohn weißt. Schlussendlich ist da auch noch das Licht um den Engel, der die Hirten davon unterrichtet, dass ganz in der Nähe der Heiland geboren wurde.
Weihnachten ohne Licht ist mindestens so wenig vorstellbar, wie ohne Familientreffen, wie ohne Baum. Wobei, auch der Baum ist nicht vorstellbar ohne zahlreiche Lichter. In der Weihnachtszeit wäre man auch sehr enttäuscht, wenn die Städte nicht festlich illuminiert sind. Mal ehrlich, wer würde – wenn überhaupt – eine Shoppingmall oder auch nur ein Geschäft betreten, wenn da nichts leuchtet. Man würde denken, da ist geschlossen.
Doch nicht nur in der Öffentlichkeit leuchten unzählige Lichter zur Weihnachtszeit. Auch sehr viele private Hausbesitzer und Mieter tauchen die Städte und Dörfer in ein zauberhaftes Licht. Manche Häuser sind so aufwändig weihnachtlich gestaltet, dass man froh ist, dass es LED-Lichter gibt, sonst bräuchten die ein eigenes Windrad. Vielerorts pilgern die Leute zu solchen Weihnachtshäusern und erfreuen sich an ihrem Anblick, genießen den hin und wieder angebotenen Glühwein. Ob da die Ämter sogar ein Auge zudrücken?
Ich finde diesen Lichterrausch wunderbar, auch wenn es Leute geben soll, die das mit Blick auf den Klimawandel kritisieren. Ob das der Grund ist, dass ich beobachten musste, dass zumindest in meinem Lausitzer Umfeld die Menschen ihre Häuser und Fenster vielfach sparsamer oder gar nicht in ein Lichtermeer getaucht haben? So extrem sind hier in der Braunkohlenregion sicherlich nur wenige drauf. Wenn ich mit den Leuten rede, so bemerke ich, dass zumindest eine erkleckliche Anzahl dieses Jahr einfach keine Lust haben, ihre Deko vom Speicher zu holen.
Ich höre, dass man in diesen trüben Zeiten, in denen wie schon im Vorjahr nur wenig Besuch kommt, einfach nicht motiviert ist. Ich höre auch, dass diese Haltung ansteckend ist. Ehrlich, diese Ansteckungen machen mir mehr Angst, als die mit dem C-Virus, denn ich befürchte, sie sind länger anhaltend und sie belasten sogar unser Gesundheitswesen länger das Virus. Wer so den Kopf hängen lässt, dass er auf das Licht zur Weihnacht weitgehend verzichtet, wie muss das um sein Inneres bestellt sein, was macht so etwas mit den Menschen auf Dauer? Doch noch ist es ja nicht zu spät, die Lichter leuchten zu lassen.
Ich mache jetzt auch die Kerzen auf dem Frühstückstisch an. Zugegeben, bei der Besten Frau und mir fällt das nach der gestrigen Weihnachtsschlemmerei heute recht spartanisch aus. Sonst passt nicht einmal mehr der tolle Seidenschal, der gestern unter dem Weihnachtsbaum lag.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Adam, Eva
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