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Habeck und wir müssen den Dreck schlucken

... so Peter Schwerdtmann, Autoren-Union Mobilität



Robert Habeck wählte das internationale Forum in Davos, um zu erklären, wie wir die Folgen eines Boykotts russischen Gases abmildern können. Die 2500 Politiker und Manager des Weltwirtschaftsforums waren sicher ein verständigeres Publikum, gewohnt im Umgang mit Zwängen. Vor deutschen Umweltschützern wäre ihm die Botschaft sicher nicht so leicht über die Lippen gekommen. Immerhin sollen die Kohle die Rolle des Russengases bei der Stromerzeugung übernehmen.

Der Wirtschaftsminister hat Respekt und Mitleid verdient. Muss er doch damit als eingefleischter Grüner einmal mehr vom grünen Pfad der Klimarettung abweichen. Die wird erst einmal verschoben werden müssen. Habeck verspricht: Bis 2030 ist alles vorbei und die akute Maßnahme begrenzt er erst einmal bis 31. März 2024. Über die Gas-Strom-Klemme, in die ihn der Angriff Putins gebracht hat, berichteten wir an dieser Stelle bereits zwei Mal: Er muss nicht nur das Gas durch Kohle ersetzen. Auch die letzten Kernkraftwerke werden Ende dieses Jahres abgeschaltet.

Den Gasanteil am Strommix bezifferte Habeck gestern mit ca. 15 Prozent. Andere nennen für 2021 10,5 Prozent. Die Kernenergie lieferte 13,3 Prozent unseres Stroms. Und nun stellt seine Kollegin im Umweltministerium die Biomasse als Energiequelle in Frage. Auch wenn damit eher die Kraftstoffproduktion als die Energieerzeugung angesprochen wurde, könnte das nicht ohne Einfluss auf die Stromversorgung bleiben. In der Summe heißt das: Etwa ein Viertel der Stromproduktion braucht zusätzlich fossile Energie. Wenn Habeck mit seinen 15 Prozent Gasanteil richtig liegt, sind es mehr als 30 Prozent.

2021 wurden bereits fast 30 Prozent des Stroms aus Steinkohle, Braunkohle und einem Hauch Erdöl gewonnen. Das ergibt für die kommenden Jahre einen Anteil der fossilen Energie am Strommix von über 60 Prozent. Und damit muss Habeck genau das Gegenteil dessen hinnehmen, was er und seine Partei erreichen wollten. Er muss den Dreck schlucken und das Drama sogar selbst inszenieren.

Das ist tragisch. Denn erst Hunderte Windkraftanlagen, Tausende Solardächer und die Feldfrüchte vertreibenden Solarfelder gebaut werden, bevor die Anteile der erneuerbaren Energien so gewachsen sein wird, dass die ganz alten Dreckschleudern wieder abgeschaltet werden können.

Noch eine schlimme Botschaft für den grünen Wirtschaftsminister und alle anderen Verfechter der Elektromobilität: Auf Jahre hinaus ist der ökologische Fußabdruck des Elektroautos in Deutschland und vermutlich in weiten Teilen Europas von Kohle verpestet. Dieser Strommix macht das reinelektrische Auto zur Umweltsau – um eine alte Beschimpfung des Dieselmotors durch Greenpeace zweckzuentfremden. Schon in der jüngeren Vergangenheit und nun erst recht gilt: Jeder Verbrennungsmotor und erst recht der Diesel arbeitet weniger klimaschädigend als das Elektroauto. Daran ändert auch das vom EU-Parlament geforderte Verbot der Verbrennungsmotoren nicht. Das zeigt allerdings überdeutlich, dass es den Parlamentariern in Brüssel nicht um geeignete Lösungen geht, sondern ums Prinzip. Andere fürchten um Prämien und Privilegien.

Foto: Autoren-Union Mobilität/STROM-REPORT.de

 


Veröffentlicht am: 27.05.2022

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