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Quality Time dank Entschleunigung

Glosse von Peter Schwerdtmann



Nun hat also der Autogipfel beim Kanzler getagt. In den Nachrichten dazu nichts Neues: Tempobeschränkung, 15 Millionen Elektroautos bis 2030 und eine Million Ladestationen. Informierte Zeitgenoss-innen sehen das Tempolimit längst als Teil der Wende-Pädagogik und verortet die 15 Millionen im Reich der Träume. Doch was wäre, wenn in sieben Jahren tatsächlich jedes vier Fahrzeug ein E-Auto wäre?

Jeden Tag wieder beginnt der Feierabend dann mit der Suche nach einer freien Ladesäule in der Nähe der Wohnung. Leicht ist das nicht, weil viele Arbeitenden zur selben Zeit an die Stromquelle wollen. Den Timeslot an unserer Stamm-Säule haben wir leider verpasst. Überstunden. Doch wir haben Glück. Gleich neben unserer, längst wieder belegten Säule signalisiert eine andere ihre Ladebereitschaft.

Jetzt bleibt uns eine Stunde. Danach wird der Platzwart für eine freie Säule sorgen müssen. Uns gibt das Laden nun die tägliche Quality Zeit für ein Abendessen mit der Familie mit anschließendem Spaziergang, den wir alle als unsere täglich Phase der Entschleunigung schätzen. Wir kommen gerade noch rechtzeitig an der Säule an und vermeiden so das Strafmandat oder gar das Abschleppen. Dafür fahren wir nun alle zusammen um den Block auf der Suche nach einem Platz für die Nacht, nicht zu weit weg von unserer Wohnung.

Wir sind zufrieden mit unserem Stromerchen, aber erst, seit unserem Energieunternehmen ein Strompreisdeckel verordnet wurde. Nun kostet die elektrische Energie nur noch wenig mehr als daheim. Allerdings kommt beim Laden an der Säule nun auch ein Betrag obendrauf, der dem Staat die Einnahmen aus der Mineralölsteuer ersetzt.

Diese Extra-Steuer auf Fahrstrom bleibt auch denen nicht erspart, die per Wallbox in der eigenen Garage am Load levelling teilnehmen. Die Steuer wird vom Stromanbieter kassiert, der ja genau weiß, wieviel Energie in das Auto geladen und wieviel der Batterie nachts zeitweise wieder entnommen wurde, um das öffentliche Stromnetzt zu stützen.

2031 soll es das erste bezahlbare autonome Fahrzeug nach Level 4 geben. Das sucht sich dann seine Säule und seinen Übernachtungsplatz selbst und steht am nächsten Morgen pünktlich vollgeladen und ausgeschlafen vor der Tür.

So ein autonomes Auto könnte auch für eine entspannte Reise in den Familienurlaub sorgen. Die Suche nach einer Ladestation auf der Raststätte bliebe dann dem Auto überlassen. Das setzt seine Insassinnen vor dem Eingang des Restaurants ab und verschwindet selbsttätig auf der Suche nach Strom, während aus den Reisenden nun Speisende werden. Quality time, verbunden mit der wohlig fernen Erinnerung an den Duft der früheren Pausen mit dem Diesel.

Kann sein, dass nach dem Mittagessen auch noch Zeit für ein paar Runden um die Raststätte bleibt, weil das Auto noch keine freie oder intakte Säule gefunden hat. Ist schließlich Urlaubszeit. Dann nutzen wir die Gelegenheit für einen Blick in die Natur mit ihrem schönen Grün und dem Blick auf die Windparks und die Hochspannungsmasten in der Ferne.

Beides sehen wir nicht ohne Stolz, denn in diesem Jahr endet die Kohleverstromung in Deutschland. Kohlestrom kommt nun nur noch über das europäische Verbundnetz in unsere Batterien und mischt sich dort mit dem Atomstrom unserer Nachbarn und unserem grünen Strom aus Wasser, Licht, Wind und Bioabfällen.

So wird die Ladepause gleich in doppeltem Sinn zu Quality time: Wir genießen die Entschleunigung mindestens genauso wie das Bewusstsein, Teil der Lösung unseres Problems mit dem Klima zu sein.

Alles so schön woke hier. (Peter Schwerdtmann/cen)

Foto: Auto-Medienportal.Net/Fastned

 


Veröffentlicht am: 14.01.2023

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