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PEST UND CHOLERA

... ohne Maske in der Staatsbibliothek Bamberg



Bedrohliche, teils hochgradig ansteckende und sich rasch ausbreitende Krankheiten sowie der adäquate Umgang mit ihnen prägten die Geschichte von Gemeinden und Staaten über Jahrhunderte hinweg.


Wie die jüngste Covid-19-Pandemie gezeigt hat, gilt dies bis in unsere Zeit. Wie in Bamberg vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert auf den Ausbruch von Seuchen reagiert wurde und welche Einrichtungen zur Förderung der Gesundheit entstanden, das zeigt vom 24. April bis 15. Juli 2023 eine Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg.

Siechenhäuser, Spitäler, Apotheken und Badstuben zeugen davon: Die Bischofsstadt Bamberg verfügte seit dem Spätmittelalter über ein differenziertes Gesundheitswesen. Seit dem 16. Jahrhundert stellten die hier regierenden Bischöfe zudem Hof- und Leibärzte an. Die Liste jener Krankheiten, die immer wieder zahllose Opfer forderten, ist lang: Pest, Fleckfieber, Typhus, Syphilis, Ruhr, Pocken, Masern, Cholera. Charakteristisch für das 16. und 17. Jahrhundert war das Verständnis von Seuchen als Strafen Gottes für die Sünden der Menschen, das nicht nur von der bischöflichen Regierung und vom Klerus, sondern auch von studierten Ärzten geteilt wurde. Gleichwohl sah sowohl die Regierung als auch die Ärzteschaft die Untertanen in der Pflicht, sich bestmöglich gegen Epidemien zu schützen. Zu diesem Zweck empfahlen sie einen Katalog von Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene und der Luftqualität sowie zur Isolation und Behandlung Infizierter. Da viele Menschen keinen Zugang zu Ärzten hatten und die vormoderne Medizin zahlreichen Krankheiten ohnehin machtlos gegenüberstand, entwickelte sich in Bamberg wie in vielen anderen Städten zudem ein medizinischer Marktplatz, auf dem auch reisende Heiler sowie der örtliche Scharfrichter ihre Dienste anboten.

Mit der Gründung des Allgemeinen Krankenhauses im Jahr 1789 stellte Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal das Bamberger Medizinalwesen auf eine neue Grundlage. Eine der modernsten medizinischen Einrichtungen Europas widmete sich fortan der Krankenversorgung sowie der Forschung und Ausbildung. Dennoch blieb das Gesundheitswesen bis weit ins 19. Jahrhundert hinein von vormodernen Strukturen und Vorstellungen geprägt. Daran änderte auch eine medizinisch-chirurgische Schule nichts, ebenso wenig eine der ersten Nervenheilanstalten Deutschlands, die eng mit ihrem ersten Leiter Adalbert Friedrich Marcus verbunden ist.

Partner

Die Ausstellung ist Ergebnis einer engen Zusammenarbeit der Staatsbibliothek Bamberg mit dem Lehrstuhl für Neuere Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Ein Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Mark Häberlein nahm im Frühjahr 2022 die Geschichte der Seuchenbewältigung und des Medizinalwesens in der Bischofsstadt Bamberg unter die Lupe und nutzte dazu die reichen Bibliotheksbestände der Staatsbibliothek. Die Ergebnisse des Seminars finden Eingang in die Ausstellung.
 
Publikation

Die meisten Texte der Begleitpublikation verfassten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars, das Ausstellungskurator Prof. Dr. Mark Häberlein im Frühjahr 2022 an der Universität Bamberg durchführte. Im Buchhandel ist der Katalog zum Preis von 28,00 € erhältlich, während der Ausstellungslaufzeit außerdem in der Bibliothek zum Vorzugspreis von 20,00 €. Das E-Book ist kostenfrei.

Häberlein, Mark (Hrsg.): Pest und Cholera. Seuchenbewältigung und Medizinalwesen in Bamberg in der Frühen Neuzeit. Bamberg, 2023 (Katalog)


Bild: (c) Totentanz

 


Veröffentlicht am: 28.04.2023

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