Morgengruß von Helmut Harff: Es regnet, es regnet…

… die Erde wird nass

Es regnet, selbst oder sogar in der ansonsten nicht besonders nassen Lausitz rund um die Rosenstadt Forst. Einerseits kann ich dem nicht so viel abgewinnen, denn dann habe ich so gar keine Lust raus zu gehen. Der Regen hat mich sogar vom Golfplatz vertrieben.

Andererseits braucht nicht nur der Garten, sondern die Natur endlich mal richtig Wasser. Auch die Landwirte werden sich vor dem Nass von oben verneigen. Es war schon wieder verdammt trocken, die Waldbrandwarnstufe war schließlich auch schon wieder sehr hoch.

Regen und das mitten im Mai? War da nicht was? Gab es da nicht all die, die uns schon im Januar und Februar ein weiteres Dürrejahr wie 2018 voraussagten? Wie war das, als im März und April die Niederschläge hinter denen  des langjährigen Mittels hinterherhinkten? Wurde da nicht der Weltuntergang vorher gesagt? Sahen da nicht viele, die sich in grausliger Selbstüberschätzung als Wetter- und Klimaexperten sahen und die sich auch noch als Wahrsager betätigten voraus, dass nun der Klimawandel mit aller Härte zuschlagen wird? Haben diese Auguren nicht orakelt, dass die Lebensmittel bald so knapp wie in Venezuela werden?

Nun könnte man diese Angstmacher als Selbstdarsteller und Verschwörungstheoretiker abtun. Doch ich finde, das sollten wir nicht tun. Warum? Weil sie all jenen, wie Blondie auf dem Thron des US-Präsidenten, aber auch denen hierzulande böse in die Hände spielen, die vom Klimawandel so gar nichts hören wollen.

Das sich das Klima wandelt, ist aber nun mal eine Tatsache, auch wenn man sich trefflich darüber streiten kann, ob unsere Dieselautos, unsere pupsenden Kühe, unser Leben dafür wirklich die einzige Ursache sind. Doch wenn man jeden Tag an dem es nicht regnet, als Beweis für den menschengemachten Klimawandel hernimmt, macht man sich nicht nur lächerlich, man schlägt auch allen ins Gesicht, die sich wirklich Sorgen darum machen, wie man mit dem sich wandelnden Klima umgehen muss.

Übrigens: Das mit den Klimawandel ist nun wirklich nicht neu. Es gab schon immer Eis- und Heißzeiten. Auch schon Alexander von Humboldt, ein weltreisendes Universalgenie – einer übrigens auch nahezu ausgestorbenen Spezies – warnte schon vor etwa 200 Jahren vor dem Klimawandel, der von Menschen beschleunigt, wenn nicht verantwortet wird. Damals gab es noch keine systematischen Wetteraufzeichnungen, keine Überbevölkerung, keine Autos. Was hat von Humboldt damals schon bemerkt, was können wir für Schlüsse für uns daraus ziehen? Der Regen sollte uns die Zeit und die Muße dazu bieten, mal darüber nachzudenken.

Übrigens: Das eingangs zitierte Kinderlied endet so:
Es regnet, es regnet, es regnet seinen Lauf!
Und wenn's genug geregnet hat, dann hört's auch wieder auf!

Hoffentlich ist das bald der Fall, dann fahre ich schnell zum Bäcker.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Foto: Pixabay

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