Harff trifft: Michael Wipper

... den Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks

Das Deutsche Bäckerhandwerk trifft sich schon seit Jahren anlässich des Tages des Deutschen Brotes in Berlin. Dort zieht der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks immer Bilanz, wie es um das Bäckerhandwerk im Land steht.

genussmaenner.de-Chefredakteur Helmut Harff sprach mit dem obersten Bäcker der Nation, mit Michael Wipper.

Herr Wippler, auf der Gala zum Tag des Brotes im vergangegen Jahr starteten sie die Aktion "Ein Brot, das Gutes tut". Damit wurde BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ unterstützt. Wie viel Geld kam dafür zusammen?
Michael Wipper:
Wir sind wirklich stolz darauf, dass wir für diesen guten Zweck 100.000 Euro spenden konnten. Schließlich sind die Kinder unsere Zukunft.

Wird diese Aktion auch in diesem Jahr fortgesetzt?
Michael Wipper:
Ja, wir machen weiter.

Und wie sieht das avisierte Ziel in Euro aus?
Michael Wipper:
Die 100.000 Euro, die wir schon übergeben konnten, waren eine Herausforderung. Deshalb wollen wir auch aktuell die Summe von 100.000 Euro erneut erreichen.

Mir ist aufgefallen, dass längst nicht alle Innungsbetriebe bei "Ein Brot, das Gutes tut" mitgemacht haben, auch die Verkäuferinnen nichts von der Aktion wussten.
Michael Wipper:
Das ist leider so. Schließlich machen ja alle Betriebe freiwillig mit. Deshalb gab es ja auch heute meinen Appell, sich dieses Jahr an unserer Aktion zu beteiligen. Ich habe ja auch erläutert, dass wir das für unsere Innungsbetriebe möglichst einfach gestalten.

Möglich wäre ja auch, dass die Kunden ihren Bäcker fragen, ob es ein Brot für diese Aktion gibt.
Michael Wipper:
Warum nicht.

Da kommt mir schon eine Frage in den Sinn, die ich mir immer wieder in Einkaufszentren stelle. Da gibt es im Supermarkt noch warmens Brot und direkt gegenüber den Kassen ist ein großer Tresen, an dem es neben Kuchen auch Brot gibt. Wie soll der Kunde eigentlich wissen, dass er dort Massenware und nach der Kasse handwerkliches Brot bekommt?
Michael Wipper:
Zuerst einmal zeigt das genau, in welcher Konkurrenzsituation sich die handwerklich arbeitenden Bäcker befinden. Es ist eben auch so, dass wir keinen Kunden zwingen können, das Bäckerbrot zu kaufen. Wir müssen die Kunden mit unserer Qualität überzeugen. Unser Brot muss anderes sein, man muss schmecken, dass es sich um Bäckerbrot und nicht um industriell gefertigtes handelt. Und, unser Brot wird immer von Fachpersonal verkauft. Es gibt also Beratung, die man bei industriellem Brot nicht erwarten kann.

Was ist überhaupt am Bäckerbrot anderes als an dem aus dem Supermarkt?
Michael Wipper:
Das aus dem Supermarkt schmeckt am 1. Januar genau so wie am 24. Dezember - immer gleich. Das werden Sie beim Bäckerbrot nicht erleben. Beim handwerklichen Backen gibt es immer kleine Unterschiede. Das liegt an den Zutaten, an der Teigbereitung und am Backen. Da versteht es sich von selbt, dass das Brot immer etwas anders wird und schmeckt.

Schmecken muss man lernen und bei Brot gilt sicherlich auch der alte Spruch, wonach Hans nicht mehr lernt, was Hänschen nicht schon gelernt hat. Was tun die Innungsbäcker dafür, dass die zukünftigen Kunden schon früh lernen wie Bäckerbrot schmeckt?
Michael Wipper:
Unsere zukünftigen Kunden liegen uns sehr am Herzen. Sie haben ja heute unser Maskotchen, den Bäckman gesehen. Mit dem sprechen wir in comicform die Kleinen an. Und dann ist noch unser Bäckmanbus unterwegs. Das ist unsere rollende Backstube, die vor Kindergärten und Schulen Station macht. Dort können dann die Kleinen backen und ihre Brote und Brötchen auch noch gleich essen.

Bildquelle: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V.
Fotograf: Darius Ramazani

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