Tierisch was los in Neuengland

Faszinierende Tierbegegnungen im Nordosten der USA

Ein Wal springt aus dem Wasser, ein Steinadler kreist am Himmel und ein Elch steht in einem Sumpfgebiet wie eine Statue: Neuengland ist der Traum eines jeden Naturliebhabers. Neben den rund 400 Jahre alten Städten und Dörfern verfügt der Nordosten der USA auch über riesige Flächen unberührter Natur.

Dichte Wälder, schroffe Berge, reißende Flüsse und der ruhelose Atlantische Ozean bieten einen einzigartigen Lebensraum für eine Vielzahl an Wildtieren. Für den nächsten "wilden" Urlaub sollte man also unbedingt eine Reise nach Neuengland buchen.

Hotspot für Walbeobachtungstouren

Das Meer vor der Küste Neuenglands gehört weltweit zu den besten Gebieten für Walbeobachtungen. Zahlreiche Walarten können hier auf dem Weg zu ihren Futterplätzen gesichtet werden. Jedes Jahr kehren die gleichen Wale zurück nach Neuengland und werden von den Crews der Walbeobachtungsboote wie alte Freunde begrüßt. Das direkt an der Spitze von Cape Cod liegende Meeresschutzgebiet Stellwagen Bank ist wie ein Supermarkt für Wale, in dem sie sich von Frühjahr bis Herbst ernähren können. Die meisten Häfen entlang der Küste von Rhode Island nach Maine bieten von Mai bis Oktober Walbeobachtungstouren an, bei denen es neben Finnwalen, Grindwalen, Zwergwalen, Schweinswalen und Delfinen auch die spektakulären Buckelwale zu sehen gibt, die nur so zum Spaß aus dem Wasser schießen.

Im 18. und 19. Jahrhundert war der Walfang in Neuengland ein lukratives Geschäft, bei dem Hunderte von Booten regelmäßig zu gefährlichen Jagdexpeditionen aufbrachen. Historisch interessierte Besucher können im New Bedford Whaling Museum und im Nantucket Historical Association Whaling Museum alles Wissenswerte über die Geschichte des Walfangs in Neuengland erfahren.

Frühlingszeit ist Elchzeit


Kaum ein Wildtier an Land ist so majestätisch und faszinierend wie der amerikanische Elch. Mit einer Schulterhöhe von bis zu zwei Metern, einem Gewicht von rund einer halben Tonne und einem Geweih mit einer durchschnittlichen Spannweite von 1,5 Metern durchstreift das größte Mitglied der Familie der Hirsche vorzugsweise die Gebiete im Norden Neuenglands. Mit rund 30.000 Tieren allein im Bundesstaat Maine hat es der Elch dort sogar bis zum offiziellen Wappentier gebracht und ist überall anzutreffen.

Zwischen den dicken Bäumen können die imposanten Geschöpfe manchmal etwas schwierig zu erkennen sein, doch gerade im Frühling sind sie häufig an Seen und Teichen und manchmal sogar direkt am Straßenrand grasend mit ihren Jungen zu sehen. Besonders im Mai und Juni während der Abenddämmerung stehen die Chancen sehr gut, auf Elche zu treffen.

Aufgrund ihrer massiven Körperfülle sollte man den Tieren zur eigenen Sicherheit nicht zu nahe kommen. Zu diesem Zweck eignen sich vielmehr so genannte „Moose Safaris", spezielle Elch- und Wildtierbeobachtungstouren mit einem kundigen Führer, bei denen man zu Lande und zu Wasser den Spuren der Giganten folgt. Während der meist drei- bis vierstündigen Touren nähern sich die Teilnehmer auf sichere und komfortable Weise den Elchen und erhalten gleichzeitig spannende Informationen über ihre Gewohnheiten und ihren Lebensraum.

Vögel

Neuengland ist Brutplatz für 50 Arten von Landvögeln, von denen der Weißkopfseeadler sicherlich der eindrucksvollste ist. Diese in Nordamerika einzigartige Spezies ist seit 1782 das amerikanische Wappentier. Die Weißkopfseeadler überwintern gerne im Süden Neuenglands, wo man sie bei speziellen Adler-Bootstouren auf dem Connecticut River beobachten kann. Auch der Seetaucher gehört zu den besonders sehenswerten Vögeln in Neuengland. Vernimmt man in der Nähe eines Sees ein raues Lachen, dann stehen die Chancen gut, dass es sich um einen der schwarzweißen Seetaucher handelt. Die besten Plätze, um sie zu hören, befinden sich rund um die Seen von New Hampshire und Maine.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Vogelarten, die man während einer Reise erleben kann. Wilde Truthähne, Papageientaucher, Kolibris, Eichelhäher und Rotkardinäle werden von Neuengländern als ganz selbstverständlich betrachtet, doch für Europäer sind sie beinahe exotisch. Und auch das Rotkehlchen sieht hier mit der Größe einer Amsel und der hellroten Brust ein wenig anders aus als unser einheimisches Rotkehlchen.

Das Leben der Hummer

Wer den Lebensraum des weltberühmten Neuengland-Hummers kennenlernen möchte, sollte dies an Bord eines Hummerbootes tun. Entsprechende Touren werden überall in den Fischerdörfern entlang der Küste angeboten. In Begleitung erfahrener Hummerfischer fährt man dabei hinaus aufs Meer und erlebt hautnah, wie sie Fallen stellen und den Fang einholen. Mit etwas Glück erhascht man während der Fahrt auch noch einen Blick auf Robben, Delfine und Wale.

Das Mount Desert Oceanarium in Bar Harbor in Maine betreibt eine der seltenen Aufzuchtstationen für Hummer. Hier können Besucher Wissenswertes über das Programm erfahren und die Hummer in ihren verschiedenen Wachstumsstadien erleben, bevor sie in die Freiheit entlassen werden. Im Museumsteil des Ozeanariums sind alte Boote und Werkzeuge ausgestellt, die zum Hummerfang eingesetzt werden. Zudem erzählen pensionierte Hummerfischer Geschichten über die Hummerindustrie in Maine und über das Leben des Hummers außerhalb der Küche.

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