Zwei Sommerweine und eine Rarität für Weinsammler

Die sardische Weißweinrebe par excellence erobert den Gaumen internationaler Weinkritiker

Ein charaktervoller Weißwein als Begleiter für die unterschiedlichsten Momente des Sommers vom zwanglosen Aperitif bis zum eleganten Abendessen – das ist der Vermentino di Gallura DOCG von Siddùra als vorzüglicher Interpret der weißen Paraderebsorte Sardiniens.

Das in Luogosanto im Herzen der Gallura und nur wenige Kilometer von der Costa Smeralda entfernt gelegene Weingut bietet drei verschiedene Vermentino-Weine an. Als Einstiegswein den Spèra, dazu den Vermentino Superiore Maìa und den Bèru, zwei komplexere Weine, die dank ihrer Qualität auf viel Zuspruch stoßen. Vor allem der Bèru, mit dem das Gut zeigen möchte, daß der Vermentino aus der Gallura auch über Alterungspotenzial verfügt. Dieser Wein wurde vom renommierten britischen Weinmagazin Decanter so geschätzt, daß es ihn in seinen World Wine Awards für den Jahrgang 2016 mit 97 Punkten bewertete und die Platinmedaille verlieh, die nur einem sehr ausgesuchten Kreis von Weinen weltweit zuteil wird und erstmals einem sardischen Wein.

Vom Vermentino Superiore Bèru 2016 wurden nur wenige tausend Flaschen abgefüllt. Dieser Wein erbringt den Nachweis dafür, dass die sardische Weißweinrebe par excellence auch nach einem Ausbau im Barrique Authentizität demonstriert, „edlere“ Sekundäraromen präsentiert und edel ist auch die Übersetzung für seinen aus dem Etruskischen stammenden Namen. Die Entstehung des Bèru beginnt schon im Weinberg, wo nur die besten Trauben von einer sehr kleinen Parzelle mit einem Ertrag von knapp 50 dz/ha ausgewählt werden.

Im Jahrgang 2016 kamen die Rebstöcke in den Genuß sonniger und nie sehr trockener Tage im Wechsel mit einigen Niederschlägen Mitte September. Die Reifung konnte so langsam und harmonisch voranschreiten und ergab eine besonders reiche Ausstattung an Aromasubstanzen und Polyphenolen im Augenblick der Lese Ende September. Nach dem Pressen der Trauben und einer Gärung in kleinen französischen Eichenfässern, folgte eine 12-monatige Reifung in Barriques, ebenfalls aus französischer Eiche (Erst-, Zweit- u. Drittbelegung). Im Glas wird sofort klar, warum der Bèru 2016 auch als Begleiter reichhaltigerer Hauptgerichte, sogar Fleisch, geeignet ist: er verfügt über Körper und Volumen, das durch eine mineralische Frische unterstützt wird, einschließlich Zitrusaromen von Bergamotte und Zitronat, gerösteten Mandeln und Honig, Gewürzen und balsamischen Noten.

Mit der Verleihung der Platinmedaille durch die Decanter World Wine Awards (DWWA) wird der Bèru zu einem der herausragenden Weine Sardiniens gekrönt.

Der Maìa war der erste Wein von Siddùra. Die Trauben wachsen auf den ältesten Rebflächen des Anwesens und schon beim ersten Schluck spürt man seine Magie – das bedeutet auch sein Name im lokalen Dialekt. Sein Bouquet besticht mit Noten von gelbem Fruchtfleisch und weißen Blüten und sind fein verwoben in einem Finale mit den typischen Bittermandeltönen der Rebsorte, die im 2017er besonders schön zum Ausdruck kommen. Für die Weinberge des Gutes war der sehr heiße und trockene Sommer nicht leicht zu verarbeiten, die Beeren blieben relativ klein und konzentriert und wurden mit Feuchtigkeit versorgt durch das betriebseigene, hochtechnologisierte Bewässerungssystem. Die Trauben wurden sofort nach der Lese entrappt und für zwei bis drei Tage einer Cryomazeration unterzogen, um die kostbaren Aromavorläufer aus den Schalen zu extrahieren. Die Pressung erbrachte eine relativ begrenzte Mostausbeute, die aber dank der Gesundheit der Trauben von hoher Qualität war. In Edelstahlbehältern blieb der Vorlaufmost circa 12 Monate auf den Hefen, bevor der Wein abgefüllt wurde. Vom Maìa 2017 wurden 7.000 Flaschen erzeugt, die sich heute mit einer optimalen Balance zwischen Süße und Würze präsentieren und ein idealer Begleiter zu Gerichten mit Meeresfischen sind, z.B. zu der typischen sardischen Fregola mit Meeresfrüchten.

“Lichtstrahl” – das ist die Bedeutung des Wortes Spèra im Dialekt der Gallura, eine Art Visitenkarte des Weinguts Siddùra. Dieser Wein mit seinen Noten von Blumen, mediterraner Macchia und Zitrusfrüchten, die im Jahrgang 2018 besonders fein ausgeprägt sind, kann unbeschwerte Sommerabende noch schöner machen. Die zahlreichen Niederschläge des Jahres 2018 verzögerten die Reifung der Trauben um mehr als 15-18 Tage. Dank des Knowhows von Siddùra im Weinberg war es möglich, die Qualität der Trauben mit ihrem Aromen- und Phenolprofil zu erhalten. Im Keller angekommen wurden sie sanft abgepresst, und der Most wurde in Edelstahlbehältern mit Temperaturkontrolle 12-15 Tage vergoren und reifte anschließend circa drei Monate auf den Feinhefen. Jetzt warten die 150.000 produzierten Flaschen des Spèra 2018 trinkfertig darauf, als Begleiter zu Bruschetta mit Tomate und frischem Pecorino irgendwo auf der Welt serviert zu werden.

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