Morgengruß von Helmut Harff: Halbzeit

Ein ganz normales Halbjahr – oder…


Heute haben wir die Hälfte der Strecke 2019 zurück gelegt. Da liegt es nahe, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Man kann auch ein Bergfest feiern. Wonach Ihnen ist, müssen Sie für sich selber entscheiden.

Ich ziehe eher eine Zwischenbilanz, denn für mich gibt es nicht allzu viel zu feiern. Und die Zwischenbilanz, wie fällt die aus? Ganz ehrlich, so toll war aus meiner Sicht die erste Halbzeit 2019 nun wirklich nicht. Es scheint international nur drei Themen zu geben: Das Klima, das Klima und das Klima.

Nein, Spaß bei Seite, der Klimawandel ist zumindest medial und in der Politik der Klimawandel. Ich denke dabei an die Bewegung „Fridays for Future“, die Wahlerfolge von Bündnis90/Grüne und die Haltung der USA zu dem Thema. Mit einem Schaudern stelle ich aber auch fest, dass wir Deutschen mal wieder meinen, dass am Deutschen Wesen die Welt genesen muss. Als wir das dass letzte Mal vollmundig behaupteten und die Behauptung auch beweisen wollten, endete das in einem absoluten Chaos. Ich haben auch 2019 die Befürchtung, dass unsere aktuellen Bemühungen ähnlich enden könnten.

Ja, national fällt mir noch die Aufgalopp der AfD, der Alternative für Deutschland, vor allem im Osten ein. Dagegen stehen die Wahldebakel der einstigen Volksparteien CDU und vor allem der SPD. Die suhlen sich in Personaldiskussionen – und das schon lange. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann das bei der SPD mal anders war.

Ja, und dann ist da noch die Diskussion um die Antriebsarten von Automobilen. Auch das ist ein Topthema 2019. Wobei, Elektroautos schon 100 Jahre alt sind. Von moderner Technologie kann also keine Rede sein. Doch ständig darüber reden hat vor allem eines zur Folge: Nichts passiert.

Das ist auch die Überschrift beim Thema Miete. Auch hier tut man so, als sei es fünf nach 12. Dabei stehen in Deutschland jede Menge billige Wohnungen leer, nur eben nicht in Berlin, München, Hamburg und Co. Wir haben also gar kein Wohnungsproblem. Wie haben nur das Problem, dass die Menschen nicht da leben wollen, wo es Wohnungen – und zumeist auch Arbeit – gibt. Man muss also das Wohnen dort deutlich attraktiver manchen.

Ein Fazit für 2019 lautet: Nichts neues, kein Problem gelöst, viele Probleme neu geschaffen und irgendeine Besserung mindestens so weit weg, wie die erste Mietskaserne auf dem Mars.

Und privat: Wenn es nicht inkompetente Menschen in Finanzämtern und gierige Abmahnanwälte gebe, so würde mein Fazit für die ersten sechs Monate sehr positiv ausfallen. Ich bin glücklich, ich bin verliebt, ich genieße das Leben und habe 3 Kilo abgenommen. Mein Golf-Handicap konnte ich etwas verbessern. Ich weiß zumindest, warum ein Schlag nicht so passierte, wie er gedacht war. Das ist doch schon etwas. Außer zu Routinekontrollen brauchte ich 2019 keinen Arzt.

Ehrlich, wenn es ab morgen 2019 so weiter geht, bin ich schon ziemlich zufrieden – zumindest was mein privates Leben angeht. Was die Weltlage, aber auch die Politik in Deutschland angeht, so möchte  ich den Affen nachmachen, die nichts sehen, nichts hören, nichts sehen können. Wobei, das könnte der Politik so passen. Den Gefallen werde ich ihnen garantiert nicht tun.

Mein erste Tag der zweiten 2019-Hälfte starte ich jetzt mit einem leckeren Frühstück.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

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