Morgengruß von Helmut Harff: Jammerlappen

… oder steht der Weltuntergang direkt bevor

Es ist viel zu heiß, hört man es überall stöhnen. Stimmt, es ist heiß. Doch geht deshalb die Welt unter? Leiden wir hier in Mitteleuropa unter dem weltweiten und vor allem gerade von uns Deutschen befeuerten Klimawandel?

Mal ehrlich, ich kann das alles nicht mehr hören. Noch viel weniger kann ich all die noch ertragen, die gleich vorhersagen, dass wir alle an Hautkrebs sterben, dass die Hitze uns umbringen wird. Was würden all die Horrorszenarienmaler eigentlich sagen, wenn wir heute Temperaturen hätten wie zum Beispiel am 27. Juli 2016. Da fiel das Thermometer im Landkreis Hall auf 2,3 Grad Plus. Was machen all die Untergangsprediger, die gleich neue Gesetze fordern, wenn wir im kommenden Jahr einen Sommer haben, wie ihn einst Rudi Carell besang? Keiner wird mehr glauben, dass daran die SPD schuld sein kann.

Die Spätgeborenen auf den Friday für Future-Demos sollten mal ihre Eltern, Großeltern oder Lehrer fragen, wie das beispielsweise 1980 war. Damals beklagten wir sauren Regen, aber überhaupt den Regen, denn der damalige Sommer war schlicht keiner. Das gilt übrigens auch für die Sommer 2000, 1987 oder auch 1978. Noch ein Beispiel: Am 4. Juni 1919 wurden in Berlin nur 10,0 °C gemessen! Dagegen stieg das Thermometer am 27. Juli 1983 in Gärmersdorf bei Amberg auf die damalige  Rekordtemperatur von 40,2 °C. Ähnliche heiße Sommer gab es auch schon 1905, 1911, 1917, 1947, 1959, 1975, 1982, 1983 und 1992. Und wie war es 1909, 1913, 1916, 1918, 1919, 1923, 1956, 1962, 1965, 1978, 1985 und 1987? Es war kalt und nass.

Die wenigen Zahlen zeigen, dass das Wetter sich nicht um unsere Befindlichkeiten kümmert. Die Zahlen zeigen auch, dass es schon immer Klimaextreme gab. Daran wird sich auch nichts ändern. Das soll nicht heißen, dass wir uns nicht um unsere Umwelt kümmern müssen. Es heißt aber, dass zwei heiße und trockne Sommer nicht die Vorboten des Weltunterganges sind und wir um die Existenz der Menschheit fürchten müssen.

Was wir aber brauchen, ist ein kühler Kopf. Wir dürfen nicht das sprichwörtliche Kind mit dem Bade ausschütten. Wir müssen langfristig denken, nicht immer wieder in Aktionismus verfallen. Das ist nämlich etwas, was vor allem uns stresst, was uns krank macht. Mal schnell das über 100 Jahre alte Elektroauto als den Retter des Weltklimas aus der hintersten Ecke hervorkramen, das ist keine Lösung, das ist Populismus.

Freuen wir uns, dass der Sommer ein nicht gewöhnlicher aber dennoch schöner ist. Wenn es hier schön ist, buchen vielleicht weniger Menschen noch spontan Flüge, um wie in vergangenen Jahren dem Schmuddelsommer hierzulande zu entkommen.

Ich jedenfalls genieße den Sommer mit Frühstück im Garten und Sport in den sehr frühen Morgenstunden.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück. Nicht jammern, genießen ist die Sommermaxime 2019.

Foto: Pixabay

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