Wirtschafts-News vom 31. Juli 2019

Michael Weyland informiert...

(Michael Weyland) Alexa, Sophia, Watson: Die uralte Idee einer dem Menschen ähnlichen, zugleich mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestatteten Maschine hat durch die Fortschritte der KI-Forschung neue Nahrung erhalten. Einige Akteure stellen die Entwicklung einer ihrer selbst bewusstwerdenden „Superintelligenz“ in Aussicht. Doch wie realistisch ist das?

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Abklärung des Verdachts aufsteigenden Bewusstseins in der Künstlichen Intelligenz“ gehen Technikfolgenforscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) dieser bislang kaum erforschten Fragestellung auf den Grund.

Als im Oktober 2017 der Roboter „Sophia“ auf einer Konferenz im saudi-arabischen Riad ans Rednerpult trat und dem halb amüsierten, halb staunenden Publikum sein Selbstverständnis einer lernenden und kommunizierenden Maschine in Menschengestalt erläuterte, war dies in der öffentlichen Wahrnehmung ein Meilenstein auf dem scheinbar immer kürzer werdenden Weg zu einer „erwachenden“, ihre Individualität und ihre internen Zustände reflektierenden Künstlichen Intelli-genz. Auch KI-gestützte Systeme wie der Smart Speaker „Alexa“, IBMs dialogfähiges Superhirn „Watson“ oder Googles selbstlernender Schachgigant „AlphaZero“ befeuern die Vision einer in absehbarer Zeit realisierbaren „Superintelligenz“, die alles Dagewesene in den Schatten stellt. Renommierte Akteure in Wissenschaft und Kunst warnen vor den Folgen eines solchen Epochenwechsels, andere verweisen auf die nachgerade utopischen Chancen. Die grundlegende Frage, was „bewusste KI“ überhaupt sei und was an den Szenarien von Maschinen mit einer eigenständigen Existenz „dran“ sein könnte, wird erstaunlicherweise selten gestellt.

An dieser Stelle setzt das zweijährige Forschungsprojekt „Abklärung des Verdachts aufsteigenden Bewusstseins in der Künstlichen Intelligenz (KI-Bewusstsein)“ an. „Uns geht es darum, das Thema KI-Bewusstsein zu entmystifizieren“, sagt Projektleiter Professor Karsten Wendland vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT. „Manche halten es für ausgeschlossen, dass Maschinen, insbesondere KI-Systeme, irgendwann einmal ‚bewusst‘ werden. Andere behaupten, bewusste KI-Systeme seien schon längst da und versteckten sich noch vor uns. Hier möchten wir ein transdisziplinär tragfähiges Verständnis erarbeiten und die Ergebnisse in den öffentlichen Diskurs einbringen.“

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