Aufgespießt: Wer hat den Größten...

Nein. nein...

(Helmut Harff) Nein, es geht nicht um das angeblich so wichtige Thema, mit dem sich Männer so oft beschäftigen sollen. Das tun wir Männer nämlich gar nicht.

Und doch, wer den größten oder - und das ist noch wichtiger - wer den kleinsten hat, wird von Männern und Frauen, von Politikern, von Wirtschaftsbossen und auch von einem halbwüchsigen schwedischen Mädchen auf das heftigste diskutiert. Klar, ich meine den ökologischen Fußabdruck.

Wenn man die Diskussionen so verfolgt, so sind Frauen ganz vorn dabei, wenn es um Schuldzuweisungen geht. Die Flugzeugnutzer, die Autofahrer, die Fleischesser werden schnell als diejenigen mit dem ganz großen Fußabdruck ausgemacht. Um es noch feministischer zu schreiben: Es ist d e r Flugzeugbenutzer, es ist d e r SUV-Fahrer, es ist d e r Fleischesser. Mit anderen Worten es sind Männer, die den großen - und damit so bösen ökologischen Fußabdruck haben. Wen wundert das, leben doch die Männer zumeist auf großem Fuß - zumindest, wenn man die durchschnittlichen Schuhgrößen betrachtet.

Doch sind die Männer die großen Klimakiller? Müssen wir uns diese zweifelhafte Ehre an Revers heften lassen? Wer kauft zumeist die Klamotten, die Schuhe, die Taschen, die mit hohem Rohstoffeinsatz unter vielfach zweifelhaften Bedingungen irgendwo auf der Welt produziert und dann über die Weltmeere auf Schadstoffbomben - Containerschiffen - transportiert werden? Es sind Frauen. Die gehen dann in Geschäften shoppen, für die unzählige Flächen versiegelt wurden, die mit tausenden von Diesel-LKWs beliefert werden. Da gibt es dann auch gleich noch die "nötigen" Kosmetika. Um die herzustellen mussten erst Tiere leiden, dann braucht es riesige Plantagen - Stichwort Palmöl.

Doch damit nicht genug: Immer mehr Frauen fahren große Autos - den SUV als Zweitwagen. Der wird dann gern zur Fahrt in den Bio-Supermarkt genutzt. Dort kauft Frau dann gern Lebensmittel ein, für die weder ein Tier geboren noch gestorben ist. Sie kaufen dafür Produkte, deren Zutatenliste selbst Chemie-Professoren vor Probleme stellen. Konzerne wie Bayer jubeln dagegen.

Mit ihren SUVs fahren die Frauen aber nicht nur tolle Lebensmittel kaufen, sondern auch mal schnell zur Lieblingskosmetikerin, ins Nagelstudio oder zu ihrem Coiffeur. Ist das erledigt, geht es zum verlängerten Wellness-Wochenende oder zum Shoppen. Diese Ziele liegen gern mehrere hundert Kilometer vom Heimatort entfernt.

Und die Männer? Die bestellen auch bei Amazon, fahren auch große Autos. Damit sind aber die Gleichheitszeichen zwischen den Geschlechtern schon erschöpft. Vielleicht sollten all die Gutmenschen, die Gutfrauen, die Weltklimaretterinnen mal darüber nachdenken, worüber man sich da so echauffiert? Nicht nur Männer sind (Umwelt-)schweine. Doch ihr Shopping- und auch ihr Reiseverhalten ist zumindest aus meiner Sicht deutlich weniger umweltbelastend, als das der Frauen.

Ach ja, ich habe bei meinen Überlegungen Paare mal absichtlich außen vor gelassen. Ich habe nur an Singles gedacht.

Foto: Pixabay

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