Morgengruß von Helmut Harff: Ab auf die IFA

… ab auf die weltgrößten Kaffeemaschinenausstellung

Auch wenn es die Macher nicht gern lesen: Heute eröffnet die Internationale Funkausstellung unter dem Berliner Funkturm offiziell ihre Tore für alle. Ach ja, heute heißt die Messe nur noch kurz IFA.

Es ist eigentlich schon nachvollziehbar, dass man auf die ausgeschriebene Messe-Bezeichnung seit längerem verzichtet. Es ist einfach so, dass Fernsehen und Radio nicht mehr die Rolle spielen, wie das noch vor Jahrzehnten der Fall war. Heute müsste die Schau eher IHGA – Internationale Haushaltsgeräte-Ausstellung heißen. Ich habe die Exposition unter dem Funkturm längst in weltgrößte Kaffeemaschienausstellung – kurz KMA – getauft. Es ist ganz sicher sehr schwierig wenn nicht unmöglich, mehr Gerätschaften zur Kaffeezubereitung an einem anderen Ort zu finden, als dieser Tage in Berlin.

Eigentlich meint man ja, dass es zumindest bei den Kaffeemaschinen nichts Neues mehr geben kann. Um es kurz zu machen – es ist möglich. Klar, überall kommt Kaffee raus und immer wird dazu Wasser sehr heiß gemacht. Doch damit hat es sich eben noch lange nicht. Es lohnt sich also, sich mal ganz genau umzusehen.

Es loht sich ohnehin  – so mein Resümee des Pressetages – sich auf die Suche zu begeben. Da gibt es einen tollen Weindekantierer, oder viele sprachgesteuerte Küchengroßgeräte. Manche reden auch nicht mit uns, sondern miteinander. Ob man das wirklich braucht? Ob man dafür sehr viel Geld – manchmal schon unverschämt viel Geld – ausgeben will? Das muss jeder für sich selber entscheiden.

Ich habe bei all den Geräten, die man vollquatschen kann, überlegt, ob das nicht ein eher unfreiwilliger Beitrag der Industrie dazu ist, die Einsamkeit und die Sprachlosigkeit vieler Menschen zu überwinden. Erst einmal braucht man mindestens einen Techniker, der einem die schöne neue Welt installiert und erklärt. Dann braucht man sicherlich noch mehrmals Hilfe, bis man mit so einem Gerät wirklich reden kann. Man hat also wieder viele Kontakte. Ist doch toll.

Wer lieber ganz allein ist und in andere Welten abtaucht, für den habe ich einen Gaming-Thron entdeckt, der ein normales Kinderzimmer füllt. Wobei, als Weihnachtsgeschenk ist das nur für Menschen geeignet, die grundsätzlich einen Porsche zum 18. Geburtstag verschenken – denn das Teil ist so teuer wie ein Mittelklassewagen.

Ich finde, es lohnt sich dieses Jahr wieder, die IFA zu besuchen, auch oder gerade weil die Messe weit mehr als eine Internationale Funkausstellung ist.

Ach ja, wer auf der Suche nach einem neuen Frühstücksset – das besteht gern aus Kaffeemaschine, Kaffeemühle, Milchaufschäumer, Wasserkocher, Toaster und Eierkocher – ist, hat hier die Qual der Wahl. Das gilt übrigens auch für den, der auf der Suche nach einem neuem Fernseher ist. Die gibt es auf der IFA nämlich auch reichlich zu begutachten.

Ich brauche früh nur meinen Kaffeevollautomaten und frische Brötchen – nicht aus dem Backautomaten sondern vom Lieblingsbäcker. Dahin geht es mit dem Fahrrad. Die werden gerade auf der Eurobike in Friedrichshafen am Bodensee präsentiert.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und viel Spaß auf den Messen.

Foto: Pixabay

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