Morgengruß von Helmut Harff: Wenn einer eine Reise macht...

... dann muss er was erzählen

Ich bin ja, wie aufmerksame Leser längst wissen, gerade auf Erkundungstour im französischen Burgund. Da gibt es sehr viel zu erzählen - so viel, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Fange ich mal von hinten an: Auf jeden Fall ist das Burgund mehr als nur einen Kurztripp, ja, ganz sicher mehr als eine Reise wert. Das Burgund bietet für jeden Reisenden sehr viel. Vielleicht ist es nicht die weltgrößte Partylocation, doch auch Festivals locken immer wieder Tausende in diese schöne Ecke Frankreichs.

Das Burgund ist aber ganz sicher ein wahnsinnig tolles Reiseziel für alle Genießer. Die hiesige Küche, die Weine, das Brot - die Aufzählung könnte ich noch endlos fortsetzen - das sind alles kulinarische Höhepunkte. Das Schöne ist: Hier isst man nicht überteuert. Die Preise sind zumeist sehr moderat - vor allem für das, was einem auf dem Teller oder im Glas geboten wird.
 
Und dann gib es noch wirkliche Entdeckungen. So eine ist die Confiserie du Prieurè in La Charité-sur-Loire, direkt am Eingang der Kirche Notre Dame, die ihren Platz auf der Weltkulturerbeliste der  UNESCO gefunden hat. Die süßen Köstlichkeiten von Monsieur Charpentier (auf dem Foto mit seiner reizenden Frau), haben auch einen Platz auf einer ähnlichen Liste verdient.

Doch im Burgund isst und trinkt man nicht nur gut, hier begegnen einem in jeder Stadt vor allem romanische, gotische und auch Bauten aus dem späteren Mittelalter. Überall gibt es etwas zu entdecken, zu bewundern. Man braucht nicht unbedingt einen Reiseführer. Es macht einfach Spaß, auf Entdeckungsreise zu gehen, mit offenen Augen durch die Städte, durch die Sakralbauten zu gehen und sich von deren Ausstrahlung gefangen nehmen zu lassen.

So ging mir das gestern in Nevres, ebenfalls an der Loire gelegen. In der dortigen Kathedrale St, Cyr Ste Julitte gibt es wunderschöne Glasfenster. Die sind nicht alt, wurden ganz im Gegenteil erst in den letzten Jahren von französischen und ausländischen Künstlern gestaltet. Sie bescheren dem aus der Romanik und der Gotik stammenden Gotteshaus ein ganz besonderes Flair. Die Fenster unterstreichen noch einmal aus heutiger Sicht, was den Bauherren schon vor 900 und mehr Jahren besonders wichtig war - das Licht, Gottes Licht in der Kirche.

Ob mir bei meiner kleinen Reise wirklich die göttliche Erleuchtung gekommen ist, weiß ich nicht. Wobei, nach dem Besuch von einem Dutzend Kirchen kann das gut möglich sein. Eines ist mir aber sehr klar geworden: Das ist garantiert nicht meine letzte Reise in diesen ziemlich menschenleeren Landstrich Frankreichs. Im Gegensatz zu Städten wie Paris ist hier auch das Auto fahren völlig entspannend. Staumeldungen dürften ebenso selten sein, wie Beschwerden über schlechtes Essen.

Apropos Essen: Ich werde jetzt in meinem letzten Quartier auf dieser Reise, im zauberhaften Hotel "Le Grand Monatque" frühstücken gehen und dabei noch einmal den Blick auf die Loire genießen, bevor ich diesen göttlichen Flecken Erde verlassen muss.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Foto: genussmaenner.de

© Copyright by genussmaenner.de - Berlin, Deutschland - Alle Rechte vorbehalten.
Veröffentlicht am {DATE:d.M.Y : DE} unter dieser Internetadresse: http://www.genussmaenner.de/index.php?aid=62902