Morgengruß von Helmut Harff: Einen Kaffee bitte

Ohne geht einfach gar nichts

Heute ist einer der tollsten Tage des Jahres für mich – heute ist der Tag des Kaffees. Und, ich liebe Kaffee, möchte ohne ihn nicht leben – obwohl das möglich sein soll.

Ich gehöre ja noch zu der Generation, in der man vom echtem Bohnenkaffee sprach – im Gegensatz zum Malzkaffee. Malzkaffe, damit konnte man mich schon als Kind jagen. Doch der Duft von Bohnenkaffee faszinierte mich schon in jungen Jahren, in denen ich den allerdings noch nicht trinken durfte.

Das fand ich ungerecht, denn ich bin was den Kaffeegenuss betrifft, erblich vorbelastet. Mein Opa war schon ein begeisterter Kaffeehaus-Gänger und verberbte seine Kaffeelust auf seine Söhne. Mein Onkel landete dann auch folgerichtig bei einer der DDR-Kaffeeröstereien. Das hatte zur Folge, dass wir ständig Kaffee hatten, egal wie knapp der immer mal wieder war. Das war schon allein deshalb sehr gut, als es bei uns nahezu ständig Kaffee gab. Mein alter Herr trank fast nichts anderes.

Ich folgte meinen Vorfahren was den Kaffeegenuss betrifft und liebe den bis heute abgöttisch. Der Besuch in einem Café ist für mich noch immer ein Genuss – vorausgesetzt der Kaffee ist gut. Das ist leider in vielen Fällen eben nicht der Fall. Doch wer kann schon immer ins Café gehen? Folglich steht bei mir immer ein Kaffeetopf auf dem Schreibtisch. ----- So, nun musste ich erst einmal einen Schluck nehmen.

Ich probiere selbstverständlich gern verschiedenste Kaffees aus. Das hat allerdings zur Folge, dass ich keinen wirklichen Lieblingskaffee habe. Allerdings ist eines wichtig: Er muss frisch gemahlen sein. Was gar nicht geht, sind lösliche „Kaffees“ oder solche in Kapseln. Leider bekommt man solche Getränke immer wieder vorgesetzt – schrecklich.

Doch die Qualität wird nicht nur von der Bohne, sondern auch von seiner Zubereitungsart massiv beeinflusst. Ich habe wohl alle Varianten und alle gängigen Maschinentypen probiert. Einige sind durchgefallen, einige zu kompliziert. Eigentlich liebe ich die gute alte Art, wie schon meine Oma den guten Bohnenkaffee zubereitet hat – mit einem Porzellan-Kaffeefilter und einer Filtertüte. Der Kaffee wird dann mit immer wieder mit kochendem Wasser übergossen. Manchmal brühe ich mir einen Kaffee türkisch, zumeist tritt jedoch mein Mini-Kaffeevollautomat in Aktion. Das bedeutet immer eine kleine Pause voller Vorfreude auf einen neuen heißen Kaffee, den ich zumeist mit etwas Milch genieße.

Noch größer ist der Genuss, wenn meine Bialetti – das ist keine Schleichwerbung – oder gar mein arabisches Kaffee-Set zum Einsatz kommt. Das kommt leider zu wenig vor.

Noch ein Satz zu allen, die meinen, ich wäre süchtig nach Kaffee: Kaffee macht nicht süchtig, auch wenn ich immer mal wieder nach dem schon leeren Kaffeetopf greife. Das ist aber nur eine dumme Angewohnheit. Wenn ich stundenlang auf dem Golfplatz unterwegs bin, habe ich ebenso kein Verlangen nach einem Kaffee wie während oder nach einem Marathonlauf. Ein Leben ohne Kaffee ist also möglich – doch für mich nicht wirklich vorstellbar.

Deshalb muss ich jetzt in die Küche – die Beste Frau der Welt wartet schon auf ihren Frühstückskaffee.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück – mit einem leckeren Kaffee.

Foto: Pixabay

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