Morgengruß von Helmut Harff: Eine Stunde zurück

Was tut man damit ...

Ich will hier und heute nichts über den Sinn oder Unsinn der Sommerzeit schreiben – ich kann es nämlich nicht mehr hören. Mir ging es heute früh sicherlich wie vielen, die auf ihre innere Uhr vertrauen können – ich wurde – geht es nach der Uhr – eine Stunde früher wach. Das wird noch einige Tage so sein.

Das ist ja auch nicht weiter tragisch. Doch meine Frage war heute früh, was mit der Stunde an einem Sonntag machen. Ich erinnerte mich daran, dass heute nicht nur der Sommer auf der Uhr endet, sondern auch der Wetterbericht erwarten lässt, dass dieses Wochenende das letzte in diesem Jahr sein wird, dass noch mit fast sommerlichen Temperaturen erfreut.

Was lag also näher, als mich mal in meinem Ankleidezimmer – so etwas braucht ein moderner Mann – umzusehen. Klar, überall liegen und hängen noch die Sommersachen. Die dicken Klamotten sind noch eingemottet. Genau das wollte ich ändern und fing an zu sortieren, was ich die nächsten Monate wohl nicht mehr brauchen werde. Es waren ganz schön große Stapel. Ich wusste gar nicht, dass ich so viele sommerliche Kleidung habe. Ich stellte dann fest, dass mir das eine oder andere Teil schlicht nicht mehr gefällt. Diese Sachen kamen auf einen extra Stapel. Wieder anderes hat einfach ausgedient, ist nicht mehr schön oder einfach alt. Also entstand noch ein Stapel.

Die noch gut tragbaren Sachen wanderten vorsichtig in eine Mülltüte, die anderen stopfte ich in eine andere Mülltüte. Die noch guten Sachen werde ich in den nächsten Tagen in ein Sozialkaufhaus bringen. Die anderen nehme ich auf dem Weg zum Bäcker gleich mit und stopfe sie in einen Altkleidercontainer.

So, nun hatte ich schon mal ein gutes Gewissen und der Berg der Sommersachen ist auf einen respektablen Hügel geschrumpft. Das sagt mir aber auch, dass der Stück für Stück im kommenden Jahr wieder anwachsen wird. Man muss ja auch etwas für die Textilwirtschaft tun.

Dann ging es an die herbstlich-winterliche Kleidung. Ein Test ergab – es passt noch alles. Ich bin also ohne zusätzliche Pölsterchen über den Sommer gekommen. Wenn das keine gute Nachricht ist. Motten oder andere Viecher haben auch keinen Schaden angerichtet und das, obwohl ich die nur mit natürlichen Mitteln auf Distanz gehalten habe. So riechen die Sachen auch nicht wie früher nach Mottenpulver. Ich kann die Sachen also getrost neben den Ganzjahres-Basics wie Hemden und ähnliches hängen.

Ich habe die Gunst der Stunde mehr ziemlich gut genutzt, auch wenn die ganze Aktion deutlich länger gedauert hat. Fast hätte ich vergessen, Ihnen diesen Morgengruß zu senden.

Gott sei Dank hat der Bäcker auch noch auf. Dahin mache ich mich jetzt auf den Weg. Ach ja, ich muss ja noch den Altkleidersack mitnehmen.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Sonntagsfrühstück und viel Spaß beim Sommersachen sortieren.

Foto:
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