Der Giodo Brunello di Montalcino 2014

Ein Tropfen entgegen allen Erwartungen

Mit zahlreichen Niederschlägen und kühleren Sommertemperaturen als sonst erscheint 2014 wie eine Vorlage für einen arbeitsintensiven und schwierigen Jahrgang. In Montalcino hat Carlo Ferrini sich dieser Herausforderung gestellt.

Dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Önologe und Agronom hat er wie besessen in Weinberg und Keller gearbeitet mit dem Ziel, nur perfekt reife Trauben nach Hause zu bringen auch wenn er dafür die Menge drastisch reduzieren musste.

Der Brunello di Montalcino 2014 von Giodo kam mit der geringen Stückzahl von 2.500 Flaschen auf den Markt. Jede dieser Flaschen ist jedoch “die poetische Interpretation eines Bodens, den ich wahnsinnig liebe, auch gegen jede ökonomische Logik” kommentiert der Winzer.

Aber Giodo ist der Traum von Carlo Ferrini: einen eigenen Weinberg zu besitzen nach so vielen Jahren, die er mit der Pflege der Weinberge anderer Eigentümer verbracht hat. So wurden die fünf kostbaren Hektar Land – davon werden nur zweieinhalb für Brunello verwendet – zu einem magischen Ort. In bester Sonnenlage, d.h. nach Südosten ausgerichtet und mit mittelschweren, gesteinsreichen Böden, sehen sie aus wie ein super gepflegter Garten, aus dem nur die besten und schönsten Früchte zu Brunello di Montalcino werden.

Der Giodo 2014 überrascht mit seiner Finesse. Nach zweieinhalb Jahren Ausbau in Tonneaux, gefolgt von 18 Monaten Verfeinerung auf der Flasche, präsentiert er sich in der Nase mit berauschenden Tertiäraromen sowie Johannisbeernoten, die gut zur lebendigen Säure des Jahrgangs passen. Der lange und würzige Abgang offenbart einen harmonischen Wein mit unendlichen Möglichkeiten. Während alles auf eine bemerkenswerte Langlebigkeit hindeutet, bereitet er bereits heute ein tiefes Trinkvergnügen.

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