Morgengruß von Helmut Harff: Am Zeitungskiosk

… ist die Auswahl riesig

Sie kennen das sicherlich: Man wartet irgendwo, beispielsweise auf einem Bahnhof. Irgendwie muss man sich die Zeit vertreiben und irgendwann trifft der Blick auf den Zeitungskiosk, der vielfach ein großer Laden ist.

Meine Wartezeit hat noch nie dazu gereicht, die Zahl der angebotenen Zeitschriftentitel zu zählen. Es sind einfach zu viele. Ich frage mich dann immer, wer all die Zeitschriften ließt? Wissen Sie eigentlich, wann man bei Druckerzeugnissen von Zeitschriften spricht? Das ist immer dann der Fall, wenn solche Druckerzeugnisse als Periodika zumeist wöchentlich, 14-tägig oder 1x im Monat in gedruckter Form publiziert werden. Na, wieder was gelernt?

Doch zurück zu meiner Frage: Wer ließt all diese Zeitschriften? Wer kauft diese Organe, die teilweise ziemlich teuer sind, wo man doch alles und jedes im Internet findet? Finden ist das Stichwort. Wenn ich beispielsweise an Architektur interessiert bin, kann ich in den Suchmaschinen nach bestimmten Themen suchen. Ich muss aber wissen, wonach ich suchen soll. Zeitschriften dagegen bieten mir Themen an. Sie bieten mir Artikel und Bilder an, nach denen ich wahrscheinlich nie gesucht hätte, weil sie mir völlig unbekannt sind. Ich hätte nicht einmal gewusst, welche Suchbegriffe ich hätte eingeben sollen, um auf dieses Thema aus der Zeitschrift zu kommen.

Für mich sind solche Zeitschriften etwas, in denen ich lesen kann, was ich noch nicht oder so noch nicht wusste. Da erfahre ich neues, manches vertiefe ich dann auch im Internet, vieles wird nur auf meiner internen Festplatte abgespeichert und bereichert mein gesundes Halbwissen.

Ach ja, ich stand heute früh nicht an einem Zeitungskiosk, ich las heute im Internet, dass der 26. November der „Tag der Zeitschriften“ ist. Irgendwie komisch ist, das wohl nicht klar ist, wer diesen Tag ins Leben gerufen hat und wieso der ausgerechnet am 26. November begangen wird. Die Vermutung, dass irgendwer irgendwann diesen Termin gewählt hat, weil heute auch der US-amerikanische „National Cake Day“ - der „Tag des Kuchens“ ist.

Wobei, so ganz von der Hand zuweisen ist das auch wieder nicht, denn zu Zeitschriften greift man eher dann, wenn man Zeit und Muße hat. Das kann durchaus bei Kaffee und Kuchen sein. Dagegen spricht, dass zumindest ich keine Kuchenkrümel in meinen Zeitschriften haben möchte. Das  liegt vor allem daran, dass ich die über einen längeren Zeitraum lese, sie aber auch mit anderen Menschen austauschen. Das schont den Geldbeutel und sogar etwas die Umwelt. Die Verlage hören das weniger gern, wobei ich so auch dazu beitrage, dass mehr Menschen auch die Werbung, die ja zu großen Teilen solche Zeitschriften finanziert, zu Gesicht bekommen.

Eines finde ich nicht toll – wenn man zum gemeinsamen Frühstück sich hinter einer Zeitschrift versteckt. Dann stimmt zumeist etwas nicht in der Beziehung.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Foto: Pixabay

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