Morgengruß von Helmut Harff: Plan erfüllt

So ein Fazit macht glücklich

Kennen Sie das? Sie fassen einen Plan und am Ende enden Sie eben nicht wie der legendäre Egon Ohlsen, bei dem jeder noch so ausgeklügelte Plan gescheitert ist.

Eigentlich war meine Planvorgabe auch ganz einfach – das Wohnzimmer sollte umgestaltet werden. Das sind 24 Quadratmeter – klingt nicht viel und machbar. Dazu musste kein Tresor wie bei der Ohlsenbande geknackt werden. Es brauchte nur einige Ideen, einige neue Möbel und vor allem eines – Handwerker.

Wenn ich jetzt zurück blicke, kann ich es kaum glauben, aber die Planung begann schon im September. Die alten Möbel – die sahen noch gut aus, aber gefielen schlicht nicht mehr – wanderten ins Sozialkaufhaus und es wurde probegeräumt. Es passte. Nun mussten neue Sessel her – nicht welche vom Möbelsupermarkt, sondern etwas individuelleres sollte es sein. Doch vorher musste die Farbgestaltung stehen. Tausend kleine Dinge waren zu bedenken und wurden bedacht.
 
Nur gut, dass der Plan lautetet, den 1. Advent im neuen Wohnzimmer genießen zu können. Allein auf die Sessel mussten wir über zwei Monate warten. Doch das schlimmste war, dass weit und breit kein Handwerker zu finden war, der etwas an der Elektrik machte, die Kaminecke flieste und dann auch noch tapezierte. Was soll es, wir nutzten die Zeit und suchten Fliesen und Tapeten aus. Drei Wochen mussten wir hier warten, bis alles im Baumarkt zur Abholung bereit lag.

Habe ich schon erwähnt, dass man für so einen Wohnzimmerumbau eine Planvorlaufzeit von mehreren Monaten braucht. Vielleicht ist Egon Ohlsen genau daran gescheitert: Er nahm sich einfach nicht genug Zeit.

Doch was nützen alle Planungen, alle Vorbereitungen, alle Bestellungen, wenn am Ende die fehlen, die die Arbeit machen sollen. Jetzt kommt der berühmte Kollege Zufall ins Spiel. Ich sah auf unserem Golfplatz einen mit Werbung beklebten Kleintransporter. Die verriet, dass diese Firma genau das macht, was ich suche. Schnell den Mann angesprochen und wir waren uns sofort einig. Das war im September.

Bis dann der erste Handwerker anrückte war es schon Mitte November – alles gut, denn in einer Woche sollte alles fertig sein. Gut, in einem Altbau findet sich immer etwas, was man gar nicht finden will. Das hatte zur Folge, dass wir noch eine Woche länger auf das Wohnzimmer verzichten mussten. Das nutzten dann fiese Grippevieren, um mich auf der Zielgerade noch so richtig auszubremsen. Mal ehrlich, wer soll so etwas einplanen.

Was hat mich nun der läppische Umbau eines Wohnzimmers gelernt? Man kann gar nicht früh genug mit der Planung anfangen. Man soll schnell wissen, was man will und sich Zeit bei der Auswahl aller Komponenten lassen. Klar ist auch, dass es immer irgendwelche Probleme gibt, die sich dann auch auf den Rechnungen niederschlagen.

Aber, wenn ich jetzt ins Wohnzimmer gehe, dann bin ich sehr zufrieden, denn es ist genau so geworden, wie einst gedacht. Das konnte Egon Ohlsen nie von seinen Plänen sagen, aber ich wollte ja auch keinen Bruch machen.

Jetzt macht das Frühstück mit der Besten Frau der Welt noch viel mehr Spaß.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.

Foto: Pixabay

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