Morgengruß von Helmut Harff: Auf Wiedersehen Herr Fontane

Willkommen die Herren Beethoven, Hölderlin und Hegel

Heute endet es also, das Fontanejahr. Der Schriftsteller und Wanderer durch das damalige Mitteldeutschland, durch die Mark Brandenburg machte Effie Briest und den Stechlin bekannt.

Sicherlich sorgten die Feiern rund um seinen 200. Geburtstag, der übrigens erst am 20. Dezember zu feiern war, dafür, dass man den Autor auch in weit entfernten Regionen des Landes wieder entdeckte.

Ich habe irgendwann von Theodor Fontane einen Satz gefunden, der wie kein anderer zum heutigen Jahreswechsel passt. Der lautet: „Alles Alte, soweit es Anspruch darauf hat, sollen wir lieben, aber für das Neue sollen wir recht eigentlich leben.“ Ich finde, das ist ein Motto, mit dem man getrost ins neue Jahr starten kann. Man kann ja den Satz auch so lesen, dass man alles Alte, was eben keinen Anspruch darauf hat geliebt zu werden, hinter uns zu lassen, uns davon nicht weiter belasten zu lassen. So wird der Rucksack, den wir durchs Leben schleppen wenigstens etwas leichter.

Doch der Fontanesatz ist auch so etwas wie ein Vermächtnis. Einerseits sollen und werden wir Theodor Fontane nicht vergessen, andererseits werden wir uns 2020 drei weiteren Jubilaren zuwenden.

Den einen, Ludwig van Beethooven, kennen ganz sicher die allermeisten von uns. Wir feiern 2020 seinen 250. Geburtstag, eigentlich seinen 250. Tauftag, denn sein Geburtsdatum kennt man nicht. Man wird nicht nur seine Symphonien, seine Europahymne, sondern auch seine Kammermusik Land auf Land ab hören. Ich freue mich auf viele Konzerte in der Musik des Meisters erklingt, die ich noch nicht gehört habe.

Und, 2020 feiern wir auch den 250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin. Von ihm weiß ich eigentlich nur, dass kaum einer die deutsche Sprache so bereichert haben soll wie er. Ich weiß auch um seine tragische Lebensgeschichte. Das ist nicht mal ungesundes Halbwissen. Doch das Jubiläumsjahr wird sicherlich dazu beitragen, auch diese Wissenslücke etwas kleiner werden zu lassen.

Ähnlich geht es mir mit einem weiteren Jubilar, mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel, der ebenfalls 1770 geboren wurde. Ich bin mir nicht sicher, jemals irgend etwas von dem Philosophen überhaupt gelesen und wenn es auch verstanden zu haben.

Insofern hoffe ich für mich, dass das kommende Jahr diverse Bildungslücken bei mir schließt, ich wieder viel Neues erfahre. Das ist ja ein guter Ausblick für 2020.

Ich komme noch mal auf den Fontanesatz zurück. Mit einem abgespeckten Rucksack, aus dem alles belastende Alte  verschwunden ist, lässt sich das neue Jahr viel besser genießen. Genau das ist es, was ich Ihnen für 2020 wünsche.

Bis dahin geht es noch schnell zum Bäcker – Pfannkuchen kaufen. Die Frühstücksbrötchen nehmen die Beste Frau der Welt und ich auch gleich mit.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und einen Guten Rutsch.

Foto: Pixabay

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