Morgengruß von Helmut Harff: Kuscheln macht Spaß

… und hält gesund

Kennen Sie einen Pfarrer, der dazu auffordert, zu kuscheln? Ich habe das jedenfalls noch nie erlebt. Der Pfarrer, von dem ich rede meint auch nicht, dass man mit Gott oder einem Heiligen, sondern mit seinem Partner kuscheln soll. Eine einfache und doch so schöne Aufforderung.

Der Kuschelpfarrer heißt Kevin Zaborney und ist US-Amerikaner. Der Geistliche initiierte den Weltkuscheltag. Der wurde 1986 von ihm ins Leben gerufen und erstmals in der Stadt Caro, Michigan, begangen. Warum nun genau am 21. Januar? Das ist der zeitliche Mittelpunkt zwischen Weihnachten als dem Fest der Liebe und dem Valentinstag als dem Tag der Liebenden.

Ziel von Kevin Zaborney war es, dass Menschen ihre Gefühle in der Öffentlichkeit besser zum Ausdruck bringen und einander näher zu kommen. Dabei meinte er nicht, dass sich wie beim Free Hugs Campaign wildfremde Menschen auf der Straße zu umarmen. Er hat mit seinem auch als Weltknuddeltag bezeichneten Idee wirklich Paare, Menschen die sich nahe stehen, also auch Kinder und Eltern oder Großeltern im Sinn.

Miteinander kuscheln, was gibt es sinnlicheres, innigeres, liebevolleres. Augenscheinlich ist es so, dass wohl nicht nur in den USA es viele Menschen verlernt oder – noch schlimmer – nie gelernt haben zu kuscheln. Wieso sonst gibt es einen Kuschel- einen Knuddeltag? Vielleicht, weil immer mehr Menschen lieber ihre Haustiere knuddeln? Ich habe absichtlich nicht geschrieben, mit ihren Haustieren kuscheln, denn ich glaube nicht, dass die meisten Haustiere kuscheln wollen. Dass, auch wenn sie wie Hunde oder Katzen schon die Nähe von Herrchen oder Frauchen suchen. Von Hamstern und anderen armen Kreaturen, die in Käfigen gehalten werden, gar nicht zu reden.

Kuscheln, das ist eine zutiefst menschliche Angelegenheit. Deshalb ist auch jeder zu bedauern, der eben nicht kuscheln kann, der sich nur in seine Sofaecke kuscheln und darauf hoffen kann, dass die Katze mal vorbei kommt.

Miteinander kuscheln, das macht nicht nur Spaß, es trägt auch zur Gesundheit der Kuschelnden bei. Wer regelmäßig kuschelt, sorgt so ganz nebenbei für eine Stärkung des Immunsystems und verringert das Risiko für Herzkrankheiten und sorgt für einen niedrigeren Spiegel des Stresshormons Cortisol bei Frauen. Allerdings steigt beim Kuscheln mit der Besten Frau der Welt immer mein Blutdruck. Das zeigt aber nur, dass Kuscheln an kein Alter gebunden ist. Es gibt auch keinen Grund, es zu irgendeinem Zeitpunkt zu lassen. Es gibt allerdings sehr viele Gründe dafür, sich nach jemand umzusehen, mit dem man gern kuscheln möchte.

Soll ich Ihnen etwas verraten? Die Beste Frau der Welt und ich frühstücken immer erst, nachdem wir ausgiebig gekuschelt haben. Das regt den Kreislauf an …

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück und viel Spaß beim Kuscheln.

Foto: Pixabay

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