Morgengruß von Helmut Harff: Ich zieh meinen Hut ganz tief

... vor allen, die im Krankenhaus arbeiten

Man hört tagtäglich, wie angespannt die Situation in der Pflege oder im Krankenhaus ist. Überall fehlen Mitarbeiter, überall wird gespart und das mit der Folge, dass die dort arbeitenden - vielleicht die Fachärzte ausgenommen - mehr recht als schlecht bezahlt werden.

Hört oder liest man davon, so klingt das ziemlich abstrakt und irgendwann hört man kaum noch zu. Doch das ändert sich schlagartig, wenn es einem so geht wie mir und man  landet eben schwer krank in einem Krankenhaus. Dann sind die Schwestern, die Pfleger, die einen transportieren, die ihr freiwilliges soziales Jahr ableisten, die einen mit Essen und Trinken versorgen, dann sind einen die Assistenzärzte, aber auch die Fachärzte sehr nah. Dann ist man froh, dass sich die Menschen einen nicht nur irgendwie versorgen, sondern sich wirklich um einen kümmern.

Liegt man da in seinem Krankenbett, wird von der einen zur anderen Untersuchung gefahren, wird operiert und danach gut versorgt, dann merkt man sehr schnell, dass es X Stellen gibt, an denen es klemmt, dann bekommt man einen Begriff davon, wie viel Zeit für die Bürokratie drauf geht, was die Menschen in den Krankenhäusern leisten.

Ich bin dafür unendlich dankbar und neben dem Geld ist es diese Dankbarkeit, diese Anerkennung für die geleistete Arbeit, für das freundliche Wort, für die nette Geste, für das Lächeln, die all die genannten Frauen und Männer verdienen. Das ist eine Form des Respektes für den Beruf, der nicht umsonst immer wieder eingefordert wird. Doch vernünftig Leben müssen all die Menschen eben auch von ihrer schweren Arbeit - und da ist noch viel Luft nach oben.

Vielleicht noch ein Wort zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz, dass ja nun alles besser machen soll. In der Pflege, im Krankenhaus ist es nahezu unabdingbar, dass die Menschen - egal ob Arzt oder ein anderer Mitarbeiter - wirklich gut deutsch sprechen. Ich habe es erlebt, wie ein Arzt, der nicht sehr gut deutsch spricht, einem syrischen Patienten, der auch nicht sehr gut deutsch spricht, etwas erklären wollte. Das gestaltete sich ziemlich schwierig - für beide Seiten. Dennoch geht es nicht ohne ausländische Kräfte. Ich wäre wahrscheinlich noch immer nicht operiert.

Um es noch einmal ganz klar zu sagen, alle, die sich professionell um uns kümmern, wenn wir gesundheitliche Probleme haben, haben unseren tiefsten Dank, unseren Respekt und eine dem Job angemessene Bezahlung verdient, die weit, weit über dem Mindestlohn liegen muss.

So, mein Frühstück ist da - viel Vitamine und ein Kaffee.

Ihnen wünsche ich allen ein genussvolles Frühstück.

Foto: Pixabay

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