Morgengruß von Helmut Harff: Nun aber raus

… nur wie?

„Raus“, das ist in diesen Tagen eines der meist gebrauchten Worte. Die Sonne schien fast überall vom blauen Himmel und die Temperaturen erlaubten vielfach einen Osterbummel in Bluse oder T-Shirt. Da wollten alle nur eines – raus.

Die einen überlegten, wo man noch in gebührender Entfernung andere Menschen sehen kann, andere hielten lieber noch größeren Abstand. Leider gab und gibt es auch viele Menschen, den man schlicht einen österlichen Spaziergang verweigert. Sie haben das Pech, in einem Heim untergebracht zu sein.

Doch auch in anderer, viel umfangreicherer Bedeutung hört man immer wieder das Wörtchen „raus“. Immer mehr Menschen überlegen, wie man aus den mit der Ausbreitung des Coronavirus begründeten Beschränkungen wieder herauskommt.

Man überlegt – und das ist schon mehr als aberwitzig – ob und wie man uns unsere verfassungsmäßigen Bürgerrechte wieder einräumen kann. Was gibt es da zu überlegen?

Man überlegt, wann man welchen Kindern wieder ihr ebenfalls rechtlich verbrieftes Recht auf Schulbildung zubilligen will.

Man überlegt, wann man wieder Menschen arbeiten lässt, wann man Unternehmern wieder das machen lässt, wozu sie im Kapitalismus da sind – einen Mehrwert zu schaffen.

Man überlegt, wann, wie und ob man überhaupt wieder öffentliche Veranstaltungen zulässt.

Man überlegt, wann wir uns wieder mit anderen Menschen treffen dürfen, wann wir uns in Gaststätten treffen und wann wir unser Demonstrationsrecht wieder ausüben dürfen.

Man überlegt, wann wer wohin reisen, Urlaub, Camping machen darf.

Man überlegt damit auch, ob man Millionen Künstlern und anderen Freiberuflern und Selbstständigen ihr Existenzrecht zubilligt.

Schlussendlich überlegt man damit auch, wann wir wieder in der Lage sein sollen, Steuern zu zahlen.

Schön dass man überlegt, doch eine wirklich praktikable Idee, eine zündende Idee, eine die überzeugt, habe ich zumindest noch nicht gehört.

Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ob man nicht unsere verfassungsmäßigen Rechte  außer Kraft setzt, sondern die der Bundesländer und ihrer ungekrönten Fürsten.

„Raus“ – das sollte nicht nur ein Schlagwort sein, das sollte nicht nur ein Wort sein, das wir denen überlassen, die unser aller Freiheiten so massiv einschränken, wie das sich noch nie jemand gewagt hat. „Raus“ – das muss unser aller Forderung sein. Wir sollten nicht mehr abends am Fester stehen und klatschen, sondern wir sollten alle Plakate mit dem Wort „Raus“ darauf aus dem Fenster hängen oder entsprechende Aufkleber am Auto befestigen.

Raus – das ist auch das Motto der Besten Frau der Welt und mir – nach dem Frühstück.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfrühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Ida, Hermenegild, Gilda, Martin

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