Morgengruß von Helmut Harff: Heiß geliebt – die Sonne

… nicht nur am 3. Mai

Immer lebe die Sonne, immer lebe der Himmel, immer lebe die Mutti und auch ich immerdar! – wer diesen Refrain kennt, hat wahrscheinlich seine Jugend in der DDR verbracht. Hier lernten wir wahrscheinlich alle spätestens im Russischunterricht das Lied „Пусть всегда будет солнце“ (Pust wsegda budet solnze).

Mir fiel dieser Tage das Lied aus der Feder von Arkadi Ostrowski (1914–1967) wieder ein, als mich eine Meldung daran erinnerte, dass am 3. Mai, also heute, der Internationale Tag der Sonne ist. Es ist nun müßig, die Wichtigkeit der Sonne zu betonen. Ohne Sonne gäbe es uns schlicht nicht – nicht einmal irgendein doofes Virus. Und doch, gerade in dieser Zeit wird wohl jedem deutlich, wie wichtig für uns die Sonne ist. Wer warum auch immer derzeit ans Haus gefesselt ist, der vermisst unter anderem schlicht die Sonne. Man will raus, man will in die Sonne. Schlimm, wer das zur Zeit überhaupt nicht darf. Für mich wäre das viel schlimmer, als eine böse Grippe.

Doch, der heutige Internationale Tag der Sonne, ist eigentlich gar kein Tag für Sonnenanbeter und Braunwerdewoller. Der International Sun Day wurde nämlich als Aktionstag für die Förderung der Solarenergie ins Leben gerufen. Auf die Idee kamen weder die deutschen Umweltschützer noch die Chinesen; er geht auf eine Initiative des US-amerikanischen Umweltschützers und Befürworters der Solarenergie Denis Hayes zurück. Ob der heutige US-Präsident wie einst Jimmy Carter im Jahr 1978 so einen Tag unterstützt?

Doch egal, leider ist das Thema Solarenergie, ist das Thema Energiewende irgendwie fast aus dem Bewusstsein verschwunden. Vor wenigen Wochen wurde tagtäglich darauf verwiesen, dass die Erde für uns Menschen unbewohnbar wird, wenn wir nicht vieles ändern. Eine Forderung war, viel mehr Energie direkt aus der Sonne zu gewinnen. Doch was passierte angesichts der Untergangsprophezeiungen? Vergleicht man das mit dem, was wir gerade erleben, so bleibt nur eine Antwort – nichts.

Schön, eine Maske tragen und nicht jeden um den Hals fallen dürfen, reicht nicht für eine Energiewende aus. Doch wenn man dafür – wie aktuell – zur Überwindung der Klimakrise auch mal schnell hunderte von Milliarden Euro in die Hand genommen hätte, würde es wahrscheinlich kein Dach mehr ohne Solarpaneele geben.

Vielleicht müssen sich erst tausende am Klimawandel infizieren, vielleicht müssen die Regierenden in ihren Büros erst nasse Füße bekommen, vielleicht müssen wir alle erst richtig Angst um unser Leben bekommen, bevor wir bereit sind, auf die Klimakrise so wie auf ein Virus zu reagieren. Wieso schafft es ein Virus in Tage, was der so viel beschworene Klimawandel in Jahrzehnten nicht schaffte – uns so zu verängstigen, dass wir sogar auf die Sonne verzichten, dass wir das Kinderlied nur mit einer Träne im Auge singen? Wobei, das wäre nicht gut, denn eine tränenfeuchte Maske schützt niemand – aber das wissen wir ja längst.

Wenn es einen Grund gibt, die Sonne zu besingen, so ist das mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück, strahlenden Sonnenschein und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Philipp u. Jakob, Viola, Alexander

Foto: Pixabay

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