Die aktuelle ADAC-Pannenstatistik stellt die Tops und Flops der Modellreihen heraus. Besonders zuverlässig ist erneut der Toyota Aygo. In den erfassten Baujahren 2010 bis 2017 schnitt er besonders gut ab.
Als Groschengrab zeigt sich hingegen der Smart Forfour, der vor allem in den Baujahren 2015 bis 2016 besonders viele Pannen erleidet. Batterie und Anlasser sind hier die hauptsächlichen Ursachen für den Stillstand. Der Fiat 500 schwächelt in den Baujahren 2014 und 2015 oft wegen der Batterie oder dem Schaltgestänge.
In der Klasse der Kleinwagen ergibt sich ein positives Bild. Audi A1, Citroen C3, Fiat Punto, Honda Jazz, Mazda CX-3, Mini, Mitsubishi Space Star, Peugeot 2008, Renault Captur, Suzuki Vitara und Toyota Yaris sind laut ADAC alle zuverlässig. Als Sorgenkind macht der Hyundai i20 der Jahre 2011 bis 2014 auf sich aufmerksam. Der Opel Meriva von 2017 hat ebenfalls bedenklich hohe Pannenwerte. Beim Hyundai i20 liegt das Problem oft an den Zündkerzen oder dem Zündschloss. Beim Opel Meriva ist der Defekt auffällig häufig mit dem Kühlsystem verbunden: Hier werden immer wieder undichte Schläuche und defekte Wasserpumpen als Ursache notiert.
Wer mit einem Wagen aus der unteren Mittelklasse liebäugelt, liegt laut der Pannenstatistik bei den deutschen Premiummarken prinzipiell richtig. Konkret ragen Audi A3 und Q3, BMW 1er und 2er sowie der BMW X1 positiv heraus. Bei Mercedes glänzen A- und B-Klasse sowie die Baureihen CLA und GLA mit einer reinen Weste. Ebenfalls zuverlässig sind Hyundai Tucson, Mitsubishi ASX, Skoda Rapid und VW Beetle.
Besonders schlechte Werte weist wie in den Vorjahren der Nissan Qashqai auf. Die höchste Pannenkennziffer insgesamt erhält dieses Jahr der Kia Ceed des Baujahrs 2011. Beim Qashqai ist für die Pannen über alle Baujahre fast ausschließlich die Batterie verantwortlich. Beim Kia Ceed ist es ein bunter Strauß verschiedenster Pannenursachen.
Die Hitliste der Mittelklasse wird von Autos aus deutscher Produktion dominiert. Audi A4, A5, Q5 sowie BMW 3er, 4er und X3 sind fast durchgängig pannensicher. Und Daimler bekommt seine Probleme bei den älteren Mercedes C-Klassen scheinbar in den Griff. Unter den Vans der Mittelklasse erschrecken Ford S-Max, Seat Alhambra und der weit verbreitete VW Sharan mit einer hohen Pannenhäufigkeit. Beim Ford S-Max streikt nicht nur häufig die Batterie, sondern auch der Partikelfilter, die Kraftstoffpumpe oder der Generator. Das schlechte Ergebnis bei Seat Alhambra und VW Sharan liegt meist an Problemen mit der Abgasrückführung.
In der oberen Mittelklasse liefern Audi A6 und die 5er-Reihe von BMW ein gewohnt gutes Bild. Zumindest bei den jungen Exemplaren hat Mercedes mit Vito, Viano und der V-Klasse die Nase leicht vorn vor den Konkurrenten Ford Tourneo, Opel Vivaro, Renault Trafic und VW Transporter. Die neun und zehn Jahre alten E-Klassen von Mercedes geben ein mittlerweile schon gewohnt schlechtes Bild ab. Probleme mit Bauteilen wie dem Anlasser, dem Zündschloss und der Batterie gesellen sich zu verschlissenen Schläuchen und Defekten an der Lenkung. Erst bei den E-Klassen ab den Baujahren 2013/2014 bessert sich die Bilanz.
Dank einer neuen Datenbank des ADAC war es dieses Jahr erstmals möglich, die Pannenkennziffern auch für Fahrzeuge bis ins hohe Alter von 20 Jahren zu berechnen. In diesem Altersbereich erfüllen jedoch nur noch wenige Baureihen die Anforderung, dass mindestens 7000 Fahrzeuge je Erstzulassungsjahr im Bestand vorhanden sind. Deshalb sind in diese Auswertung nicht 113, sondern nur 26 Baureihen gelangt, die sich in Deutschland über alle Jahre relativ gut verkauft haben.
Absolut top ist der Toyota Yaris, der ohne Ausnahme über alle Baujahre eine sehr gute oder gute Zuverlässigkeit beweist. Von deutschen Marken positiv zu erwähnen sind Audi A3 und A4. Auch die Mercedes A-Klasse weiß in den meisten Jahren zu überzeugen. Exemplarisch für eine positive Entwicklung steht die BMW 5er-Reihe: Die alten Jahrgänge leiden stark unter Batterieproblemen, doch mit dem neuen Modell zum Jahreswechsel 2010/2011 wurden sie behoben.
Wie gut der Renault Twingo der Zulassungsjahre 2002 bis 2013 abschneidet, findet der Automobilclub erfreulich. Der Kleinwagen schwächelt erst in jüngerem Alter (ab 2014), doch die Pannenursachen sind überschaubar: meist ist es der Anlasser oder die Batterie.
In der Statistik des Jahres 2020 werden alle 3.756.226 Pannen des Jahres 2019 erfasst und ausgewertet, zu denen die Pannenhelfer des ADAC ausrücken mussten. Für insgesamt 113 Pkw-Modellreihen von 25 Automarken sind also genügend Daten vorhanden, die ein objektives Bild der Zuverlässigkeit der Modelle ergeben.
Unter den gelisteten 113 Modellreihen sind nur 18 Autos, die als unzuverlässig gelten. Top, also besonders zuverlässig, sind nur 37 Fahrzeugentwicklungen. Die überwiegende Mehrheit der Fahrzeugmodelle ist laut dem Automobilclub differenziert zu betrachten, je nach Baujahr mit schwankender Performance über die analysierten acht Jahre ihres Betriebs.
Foto: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Die Pannenstatistik kürt den Toyota Aygo
Der Smart Forfour hinkt hinterher
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