Morgengruß von Helmut Harff: Viele Kilos

… zu viele Kilos

Nicht zuzunehmen ist ganz einfach: Man führt dem Körper nur so viel Energie zu, wie der auch wirklich verbrennt. Man kann das mit Müsli, mit Obst, mit Steaks oder auch mit Sahnetorte tun – der Effekt ist immer gleich. Wenn wir mehr Energie zuführen, müssen wir die irgendwie verbrennen oder bald eine Hose in einer Nummer größer kaufen.

Da habe ich nun nichts Neues geschrieben – außer allseits bekannten Binsenweisheiten. Und doch, viele Studien zeigen, dass in der Corona-Krise viele Menschen den Kampf mit den Speckröllchen verloren haben. Die einen haben einfach aus Frust mehr gegessen. Die, die wirklich viel Stress hatten, haben eben nicht immer gesund gegessen. Viele waren einfach zuhause, haben nicht arbeiten gehen dürfen oder schafften im Home Office. Wobei die Vergangenheitsform für viele noch erlebte Gegenwart ist.

All die Genannten hatten nun eines nicht mehr – ihren Arbeitsweg und auch die Bewegung am Arbeitsplatz. Die eine Folge war, das der Energiebedarf des Einzelnen nicht mehr so hoch wie vor all den Beschränkungen war. Die, die das Haus hüten mussten, hatten häufiger Langeweile, nicht viel zu tun. Wer nun seine Lieblingsserien sah, wer zum Buch griff, der griff schon mal schnell zu Chips und Co. – den klassischen Dickmachern.

Selbst die, die das nicht taten, die auch um Fastfood einen Bogen machten, können ein garstig Lied über die wachsenden Speckröllchen singen. Das liegt häufig daran, dass man kalorienintensiver kocht – Stichwort „Gute Butter“ – und die Portionen nicht denen in der Kantine entsprichen. Man ist dann gern auch auf, was soll man auch mit den Resten machen.

Und dann war da noch das „Problem“, dass man nicht mehr zum Sport, ins Fitnessstudio gehen konnte. Vielleicht kam hin und wieder der Hometrainer zum Einsatz, doch das ist schlicht langweilig und allein joggen – wenn das überhaupt erlaubt war – ist auch nicht jedermanns Sache.

Und nun sind sie da, die so noch nie bemerkten Speckröllchen und der Gang auf die Waage wird zum Horrortrip. Eigentlich sind das ja nur zwei, drei Kilo mehr als vor der Pandemie. Doch die kommen eben obendrauf auf die schon verhassten Kilos über dem eigenen Wunschgewicht.

Doch ist nun guter Rat teuer? Teuer sicherlich nicht, zumal ja dank des weisen Ratschlusses unsere Regierung Lebensmittel gaaaaaanz billig werden. Wem bei dieser Nachricht nicht schon der Bissen im Halse stecken bleibt, der kann ja ganz einfach seine Maske den ganzen Tag aufbehalten. Das nennt man jetzt Maskenfasten.

Doch Spaß beiseite, ich erinnere an den ersten Satz dieses Morgengrußes. Nur, dass man, wenn  man wieder gern auf die Waage steigen will, mehr Energie verbrennen muss als man dem Körper zufügt. Das heißt, weniger oder zumindest bewusster essen. Wobei man auch hier genauer aufpassen muss, was man da isst. Nicht alles was als gesund gilt, ist auch gut für unsere Figur. Beeren, die jetzt die Obstregale erobern und schon in den Gärten reifen, lassen das Bauchfett schmelzen, Bananen sind da weniger geeignet. Gleiches gilt für Fleisch. 100 Gramm Rindersteak haben weniger als die Hälfte der Kalorien eines Schweinenackensteaks. Also Augen auf beim Grillen.

Doch allein über das Essen wir es schwer, sein Gewicht wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ja, es ist eine Binsenweisheit, dass da Bewegung hinzukommen muss. Doch mit den Binsenweisheiten ist das eben so eine Sache – wir kennen sie alle, aber wir vergessen sie auch sooooooo gern.

Ich bin relativ gut durch die Krise gekommen – auch mit dem Blick auf die Waage. Das hat allein schon seinen Grund, dass die  Beste Frau der Welt und ich schon beim Frühstück darauf achten, was da auf den Tisch kommt. Ohne viel Bewegung endet bei uns höchstens ein total verregneter Tag. Eines vergessen wir aber auch nie – alles mit Genuss zu tun

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Reinhard, Felicitas, Perpet., Volker

Foto: Pixabay

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