Vom Resthof über das ehemalige Ladenlokal bis zum Fachwerkhaus: In vielen Dörfern stehen in die Jahre gekommene Gebäude leer, die sich ganz modern nutzen lassen. Für Städter können Träume wahr werden – aber Augen auf beim Kauf!
Geplagt von hohen Mieten richten Stadtbewohner vermehrt den Blick auf die Dörfer, zeigt eine neue Umfrage der BHW Bausparkasse. Auf dem Land können sie oft günstig ein ganzes Haus kaufen. Viel Platz, dazu Vintage-Charme – alte Bauten wecken Emotionen.
Umso wichtiger sind Realismus und Sachverstand: „Vor der Kaufentscheidung sollte der Erwerber immer einen Baugutachter das Objekt prüfen lassen“, erklärt Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. Im Eifer des Gefechts wird der Sanierungsbedarf schnell unterschätzt.
Mängel nach Bauepoche
Bei in der Nachkriegszeit gebauten Häusern ist oft das Dach die Schwachstelle. Vor allem in den 70er-Jahren wurden Asbest und andere Krankmacher verbaut. Bei Vorkriegsbauten können marode Stahlträger die Kosten explodieren lassen. Auch Mängel wie fehlender Brandschutz oder veraltete Elektro-, Sanitär- und Heizungstechnik kommen umzugswillige Städter teuer zu stehen. Die reinen Sanierungskosten liegen je nach Bauepoche zwischen 15 und 60 Prozent des Kaufpreises – und manchmal deutlich darüber. „Gutachter, am besten mit Ortskenntnis, wissen um die typischen Schwächen der jeweiligen Hausgeneration“, so die Expertin.
Auch bei Modernisierungen sollten die Neueigentümer auf Fachleute setzen, die die regionalen Besonderheiten kennen. Vom Architekten bis zu den Handwerkern: Ein reetgedeckter Rotklinkerbau an der Küste erfordert andere Kenntnisse als etwa ein bayerisches Bauernhaus. Unsachgemäße Arbeiten können hohe Folgekosten verursachen. Der Neustart im ländlichen Altbau soll das Wohnen schließlich günstiger und entspannter machen!
Quelle: qbatur, Steffen Spitzner/BHW Bausparkasse
Altbauten mit Charme
... locken Städter aufs Land
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