Die Blechmann R 18

Neuer Look für den Big Boxer

Zwei prominente Custom-Umbauten innerhalb eines Monats: BMW Motorrad überbrückt die Wartezeit bis zum offiziellen Start der neuen BMW R 18 Ende September mit spektakulären Custom-Bikes auf Basis des Cruisers.

Nach US-Legende Rolands Sands und seinem R 18 Dragster durfte jetzt der Österreicher Bernhard Naumann ran. In der Custom-Szene hat er sich als „Blechmann“ einen Namen gemacht. Seine Interpretation des „Big Boxer“ von BMW heißt daher schlicht Blechmann R 18.

450 Stunden Arbeit stecken in dem sportlichen Einsitzer. Für seine Interpretation des 1,8-Liter-Bikes nutzte Naumann ausschließlich die originalen Montagepunkte. Rahmen und Technik beließ er praktisch unverändert. Die Inspiration für die Blechmann holte sich der Blechmann beim Schrauben selbst: „Meinen Entwurf zeichne ich direkt am Objekt mit dem finalen Werkstoff. So kann ich auf Anforderungen direkt eingehen und habe alle Proportionen zu jeder Zeit im Blick.“ Skizzen oder Zeichnungen gab es nicht im Vorfeld, beteuert Naumann.

Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen. Die schlanke Blechmann R 18 bleibt der Farbgebung des Originals treu: schwarzer Lack mit weißer Doppellinierung – eine Hommage an die BMW R 5 von 1936, das Vorbild der R 18. Prägendstes Element ist die hoch aufragende Verkleidung mit nach vorn geneigtem Scheinwerfer. Die Glühfadenleuchte greift das Design der BMW-Doppelniere auf und erinnert an einen früheren BMW-Umbau des Blechmanns – die auf der R Nine T basierende „Giggerl“.



Den Tank hat Naumann verschlankt, das vordere Schutzblech verbannt, das Heck radikal gekappt. Das 190er-Hinterrad liegt weitgehend frei. Die ursprüngliche Tragekonstruktion von hinterem Kotflügel, Sitz und Sozius behielt er bei. Das klitzekleine neue Rücklicht stammt von Teile-Spezialist Kellermann. Die beidseitigen Fishtail-Endschalldämpfer trägt auch die „First Edition“ der BMW R 18. Gleiches gilt für die Räder. Der tief ausgeschnittene Sitz ist aus grobem, dunkelbraunem Leder. Zwei Schnallen fixieren ihn am neu designten Heckbürzel.

Der Stummellenker zwingt den Fahrer in eine sportliche Haltung. Die Knieschluss-Aussparungen am Tank erleichtern diese Streamliner-Fahrerposition. Als klassisches Customizen begreift Naumann sein Werk nicht: „Meine Arbeit beginnt damit, dass ich Teile der ursprünglichen Version soweit entferne, bis eine weiße Leinwand übrig bleibt. Mit dem Baufortschritt entwickelt sich dann das Design. Ich nenne das Rapid-Prototyping-Blechmann-Style.“ Und der passt perfekt zur Leitidee des BMW-Cruisers: „Maximale Reduktion für maximale Individualität.“

Nahezu sämtliche Teile der künftigen BMW R 18 können ausgetauscht und durch aufwendig gestyltes Zubehör ersetzt werden. Zylinderkopfhauben, Motorgehäusedeckel, Tankdeckel, Gabelbrücke, Fußrasten/Trittbretter, Spiegel, Sitzbank, Endschalldämpfer, selbst die Stößelstangen des Boxermotors – wer seine eigene R 18 kreieren will, kann problemlos selbst zum Customizer werden. Mit deutlich geringerem Zeitaufwand.

Fotos: Auto-Medienportal.Net/BMW

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